Ich entschuldige mich in aller Form für den Titel. Er hat in etwa so viel Charme wie Gürtel zu Beginn der 2000er. Okay, das mit den Gürteln war nur das erste, was mir in den Kopf gekommen ist. Aber wie hieß es schon in Homers Ilias? »Bleibe bei den Gründen deines Geistes.«*
Wie auch immer... Wo war ich. Ach ja, der schlechte Vergleich. Wenn ich an die beginnenden 2000er denke, haben sie schon fast wieder ein bisschen Charme, aber ich stelle die These auf, dass Gürtelschnallen (und dazugehörige Gürtel) den Bogen einfach überspannt haben. Zu viel beginnende-2000er in einem Kleidungsstück. Ich weiß nicht, wieso mir das als erstes in den Sinn kam. Aber ich lasse es im Raum stehen. Waren Gürtel in den 2000ern wirklich so schlimm? Woher kommt meine persönliche Abneigung gegen diese Gürtel? Steckt das FBI dahinter? Ist die Welt bei der Jahrtausendwende umgegangen und wir leben unter einer von Aliens regierten Kuppel, die uns durch die Mode der 2000er gequält haben? Fragen, die man sich halt so stellt.
Okay, ich sollte langsam wirklich erwähnen, dass ich krank im Bett liege. Halsschmerzen. Lungenschmerzen. Bronchienschmerzen. Meine-Atemorgane-fangen-Feuer-Schmerzen. Meine Sinne schwinden und ich bin mir nicht sicher, zu je welchen prozentualen Anteilen der letzte Abschnitt beunruhigend und belustigend ist. Aber die Anfänge im Leben sind das schwerste [so philosophisch] und vielleicht bin ich nur ein kleiner Schreiberling, der den Anfängen ihre Schwere nehmen will und sie deshalb ein bisschen ins Lächerliche zieht. Oder ich hatte zu viel Hustensaft. Ja, ja, Fragen über Fragen, die man sich so stellt. (Ich weiß, dass ich jetzt den letzten Satz vom letzten Absatz wiederholt habe. Ich bin noch nicht ganz im Delirium. Rhetorische Figuren for the win! - auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, um welche rhetorische Figur es sich handelt...)
An alle, die sich bis jetzt durch die Einleitung geschlagen haben: Herzlichen Glückwunsch. Der Kern des Textes kommt. Jetzt. Sofort. Er ist da.
Mit einigen Woche Verspätung (*slow clap*) habe ich es tatsächlich über die Einleitung geschafft (und jetzt kommt die Erklärung, wieso es so lang gedauert hat *muhahahahaha*). Ich hatte gerade angefangen über die Buchmesse zu schreiben, ich glaube Freitag oder Samstag war es, und bin dann wirklich wirklich wirklich krank geworden und war Sonntag dann mehr tot, als lebendig. Die folgende Woche habe ich dann auf dem Sofa herumgekullert und mich aufs Gesund-Werden konzentriert und danach hatte ich wirklich fest vor wieder zu bloggen. Dann kam die Horrorwoche vor den Osterferien. Wie das halt manchmal so ist. Montag - Lateinarbeit. Dienstag - Ethik-Präsentation. Mittwoch - Mathe-Kursarbeit nachschreiben. Donnerstag - Englisch-Tagebucheinträge abgeben. Der Freitag war ganz okay, aber ich schwöre, ich habe Montag bis Mittwoch jeweils täglich höchstens fünf Stunden geschlafen und war die restliche Zeit mit Schule beschäftigt. Nicht lustig. Wirklich nicht lustig.
Am Freitag war ich nach der Schule bei einer Freundin und habe ein bisschen herumgeheult, dass ich jetzt den Buchmesse-Post doch nicht mehr veröffentlichen kann, weil es ja jetzt schon so lang her ist usw. und daraufhin wurde mir energisch bewusst gemacht, dass es Leute gibt (besagte Freundin), die auf den Post schon SEIT DER BUCHMESSE WARTEN! Und das ich ihn trotzdem veröffentlichen soll. Also tatsächlich. Nach ein paar Tagen Durchatmen und Akklimatisieren (Osterferieeeeen). Das lange Herumgerühre ist vorbei und nun kann ich endlich sagen »so war meine Buchmesse«:
Wun-der-schön. Es war stressig. Es war voll. Unser Mittag war überteuert und ich bereue immer noch die Soße, die ich für meine Pommes gewählt habe (aus irgendeinem Grund hatte ich diese lustige Idee Pommes mit Süß-Saurer-Soße seien schmackhaft - oh, weit gefehlt). Aber vor allem war es schön. Ich habe jetzt genug Abstand (vielleicht sind Krankheit und Stress manchmal doch zu was gut) um das beurteilen zu können. Ich schmunzele, wenn ich an die Messe zurückblicke und meine klinisch toten Beine nach einem Tag herumgetappel sind in der Erinnerung auch nicht mehr ganz so dramatisch.
Ich hatte eine tolle Busfahrt und habe mit einer Freundin einen gemeinsamen ABBA-Fable entdeckt (Wir haben auf der Hinfahrt das komplette Goldalbum heruntergehört und so leise, wie man eben bei Waterloo bleiben kann, mitgesungen.), bin dann mit ebendieser Freundin den ganzen Tag durch die Hallen gezogen, habe mit ihr das überteuerte und fast ungenießbare Mittagessen überlebt und mir ihre Jacke geklaut, weil ich ein bisschen zu dünn angezogen war (Was uns auf das Krankheits-Ding zurückbringt. Ich habe nämlich einen Zug bekommen - was Rentner können, kann ich auch. Alte Seele und so weiter. :D). Wir haben viele tolle Bücher gesehen und ich hätte gern kistenweise von ihnen mit nach Hause geschleppt, aber 1. gibt es keinen Buchmesserabatt und deshalb kann ich genauso gut später auch noch bequem bei Amazon bestellen und 2. habe ich mich wirklich versucht auf Bücher zu konzentrieren, die ich bisher im Laden noch nicht gesehen habe und die eher ungewöhnlich und für einen späteren Kauf beim örtlichen Buchhändler ungewöhnlich sind.
Kurzum: Ich könnte euch nun stundenlang beide Ohren über jedes einzelne, erworbene Buch, jeden Verlag, jedes tolle Cosplay usw. abkauen, Tatsache ist aber, dass ich das mit drei Abschnitten der Einleitung bereits geschafft habe (hehe) und das Internet von klassischen Buchmesse-Posts überschwemmt ist und ich es ein wenig anders machen will. Ich denke, dass jeder auf der Buchmesse selbst finden muss, was ihn berührt und was ihm im Gedächtnis bleibt. Und statt mit euch die Basics abzuklappern, will ich einfach sagen, was mich berührt hat, was mein diesjähriger Buchmesse-Moment war und woran ich mich noch viele Jahre zurückerinnern werde:
Ich bin durch einen glücklichen Zufall (und chronische Orientierungslosigkeit) mit bereits erwähnter Freundin (nennen wir sie einfach mal Anna - ironisch, denn sie heißt wirklich so) bei den internationalen Verlagen herausgekommen. Und nach einem ganzen Tag Durch-Hallen-Gelaufe seid ihr müde und wollt eigentlich nicht mehr und rauscht einfach nur noch an Ständen vorbei, von denen ihr denkt, dass sie euch nicht interessieren. Und so hatte ich meinen Buchmesse-Moment: Ein Gedicht hat mich gefunden. Diese Bezeichnung des ganzen Ereignisses stammt nicht von mir, sondern von einer lieben Person, der ich ebenfalls davon erzählt und das Gedicht geschickt habe. Aber das »gefunden werden« (mit voller Absicht schreibe ich im Passiv) trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Ich wurde, als wir an Lettland vorbeihuschten, geradewegs von einem Buch angezogen. Ich habe es nur aus dem Augenwinkel gesehen, aber es hat mich auf irgendeine Weise genug gefesselt, dass ich stehen geblieben und hingegangen bin. Ja, manchmal finden Bücher uns und manchmal enthalten sie ironischerweise genau das, was wir brauchen. Das richtige Gedicht, die richtigen Worte, den richtigen Rhythmus. Ich will nicht sagen, dass es etwas magisches hatte (weil das von abergläubischen Menschen nicht so aufgefasst werden könnte, wie ich es meine), aber es hatte schon etwas sehr, sehr schönes.
Weiterhin erwähnenswert ist, dass die nette Frau am Stand mir das Buch, weil ich so fasziniert davon war, einfach geschenkt hat. Ich wollte es kaufen und hätte definitiv viel Geld dafür ausgegeben, wenn es nötig gewesen wäre, aber sie hat es mir geschenkt. Und dieser Gedanke erfüllt mich mit Glück: Wir kommen nicht auf die Buchmesse um etwas zu finden, sondern um gefunden zu werden. Wir müssen uns ein wenig auf die Dinge einlassen und andere Wege gehen, als wir vielleicht geplant haben. Die schönsten Dinge lassen sich nicht planen, weil sie aus einer liebenswerten Spontanität von Mitmenschen entstehen können. Und wenn wir dieses Glück haben, von Spontanität und Erfüllung gefunden zu werden, dann kann man wirklich sagen, was man will, aber Tatsache ist: Solche Momente lassen sich nicht auf Amazon bestellen. Weshalb ich jedem empfehle zu gehen und sich die Dinge mal aus nächster Nähe anzusehen. Bücher praktisch in Action und fernab von der üblichen Bequemlichkeit zu erleben (die nebenbei bemerkt auch nicht umbedingt schlecht ist, sondern nur auf ihre eigene Art gut). Geht mal andere Wege, verliert euch auf der nächsten Buchmesse ein wenig und lasst euch dann im richtigen Moment finden. Ihr werdet lang noch dran denken. Und viel Freude dabei haben.
Nach einer mehr als schweren Geburt dieses Posts ist er nun endlich da. Das Gedicht folgt mit einem kleinen Extratext im Laufe dieses oder der nächsten Tage in einem weiteren Post, damit ihr versteht, was mich so verzaubert hat.
Liebe Grüße,
* Dieses Zitat stammt nicht aus Homers Ilias, sondern von mir. Schon interessant, was für philosophisch wertvolle Dinge bei mir herumkommen, wenn ich verschnupft im Bett liege. Und was für kriminelle Züge, wenn ich es einfach anderen Dichtern andichte :P
Mit einigen Woche Verspätung (*slow clap*) habe ich es tatsächlich über die Einleitung geschafft (und jetzt kommt die Erklärung, wieso es so lang gedauert hat *muhahahahaha*). Ich hatte gerade angefangen über die Buchmesse zu schreiben, ich glaube Freitag oder Samstag war es, und bin dann wirklich wirklich wirklich krank geworden und war Sonntag dann mehr tot, als lebendig. Die folgende Woche habe ich dann auf dem Sofa herumgekullert und mich aufs Gesund-Werden konzentriert und danach hatte ich wirklich fest vor wieder zu bloggen. Dann kam die Horrorwoche vor den Osterferien. Wie das halt manchmal so ist. Montag - Lateinarbeit. Dienstag - Ethik-Präsentation. Mittwoch - Mathe-Kursarbeit nachschreiben. Donnerstag - Englisch-Tagebucheinträge abgeben. Der Freitag war ganz okay, aber ich schwöre, ich habe Montag bis Mittwoch jeweils täglich höchstens fünf Stunden geschlafen und war die restliche Zeit mit Schule beschäftigt. Nicht lustig. Wirklich nicht lustig.
Am Freitag war ich nach der Schule bei einer Freundin und habe ein bisschen herumgeheult, dass ich jetzt den Buchmesse-Post doch nicht mehr veröffentlichen kann, weil es ja jetzt schon so lang her ist usw. und daraufhin wurde mir energisch bewusst gemacht, dass es Leute gibt (besagte Freundin), die auf den Post schon SEIT DER BUCHMESSE WARTEN! Und das ich ihn trotzdem veröffentlichen soll. Also tatsächlich. Nach ein paar Tagen Durchatmen und Akklimatisieren (Osterferieeeeen). Das lange Herumgerühre ist vorbei und nun kann ich endlich sagen »so war meine Buchmesse«:
Wun-der-schön. Es war stressig. Es war voll. Unser Mittag war überteuert und ich bereue immer noch die Soße, die ich für meine Pommes gewählt habe (aus irgendeinem Grund hatte ich diese lustige Idee Pommes mit Süß-Saurer-Soße seien schmackhaft - oh, weit gefehlt). Aber vor allem war es schön. Ich habe jetzt genug Abstand (vielleicht sind Krankheit und Stress manchmal doch zu was gut) um das beurteilen zu können. Ich schmunzele, wenn ich an die Messe zurückblicke und meine klinisch toten Beine nach einem Tag herumgetappel sind in der Erinnerung auch nicht mehr ganz so dramatisch.
Ich hatte eine tolle Busfahrt und habe mit einer Freundin einen gemeinsamen ABBA-Fable entdeckt (Wir haben auf der Hinfahrt das komplette Goldalbum heruntergehört und so leise, wie man eben bei Waterloo bleiben kann, mitgesungen.), bin dann mit ebendieser Freundin den ganzen Tag durch die Hallen gezogen, habe mit ihr das überteuerte und fast ungenießbare Mittagessen überlebt und mir ihre Jacke geklaut, weil ich ein bisschen zu dünn angezogen war (Was uns auf das Krankheits-Ding zurückbringt. Ich habe nämlich einen Zug bekommen - was Rentner können, kann ich auch. Alte Seele und so weiter. :D). Wir haben viele tolle Bücher gesehen und ich hätte gern kistenweise von ihnen mit nach Hause geschleppt, aber 1. gibt es keinen Buchmesserabatt und deshalb kann ich genauso gut später auch noch bequem bei Amazon bestellen und 2. habe ich mich wirklich versucht auf Bücher zu konzentrieren, die ich bisher im Laden noch nicht gesehen habe und die eher ungewöhnlich und für einen späteren Kauf beim örtlichen Buchhändler ungewöhnlich sind.
Kurzum: Ich könnte euch nun stundenlang beide Ohren über jedes einzelne, erworbene Buch, jeden Verlag, jedes tolle Cosplay usw. abkauen, Tatsache ist aber, dass ich das mit drei Abschnitten der Einleitung bereits geschafft habe (hehe) und das Internet von klassischen Buchmesse-Posts überschwemmt ist und ich es ein wenig anders machen will. Ich denke, dass jeder auf der Buchmesse selbst finden muss, was ihn berührt und was ihm im Gedächtnis bleibt. Und statt mit euch die Basics abzuklappern, will ich einfach sagen, was mich berührt hat, was mein diesjähriger Buchmesse-Moment war und woran ich mich noch viele Jahre zurückerinnern werde:
Ich bin durch einen glücklichen Zufall (und chronische Orientierungslosigkeit) mit bereits erwähnter Freundin (nennen wir sie einfach mal Anna - ironisch, denn sie heißt wirklich so) bei den internationalen Verlagen herausgekommen. Und nach einem ganzen Tag Durch-Hallen-Gelaufe seid ihr müde und wollt eigentlich nicht mehr und rauscht einfach nur noch an Ständen vorbei, von denen ihr denkt, dass sie euch nicht interessieren. Und so hatte ich meinen Buchmesse-Moment: Ein Gedicht hat mich gefunden. Diese Bezeichnung des ganzen Ereignisses stammt nicht von mir, sondern von einer lieben Person, der ich ebenfalls davon erzählt und das Gedicht geschickt habe. Aber das »gefunden werden« (mit voller Absicht schreibe ich im Passiv) trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Ich wurde, als wir an Lettland vorbeihuschten, geradewegs von einem Buch angezogen. Ich habe es nur aus dem Augenwinkel gesehen, aber es hat mich auf irgendeine Weise genug gefesselt, dass ich stehen geblieben und hingegangen bin. Ja, manchmal finden Bücher uns und manchmal enthalten sie ironischerweise genau das, was wir brauchen. Das richtige Gedicht, die richtigen Worte, den richtigen Rhythmus. Ich will nicht sagen, dass es etwas magisches hatte (weil das von abergläubischen Menschen nicht so aufgefasst werden könnte, wie ich es meine), aber es hatte schon etwas sehr, sehr schönes.
Weiterhin erwähnenswert ist, dass die nette Frau am Stand mir das Buch, weil ich so fasziniert davon war, einfach geschenkt hat. Ich wollte es kaufen und hätte definitiv viel Geld dafür ausgegeben, wenn es nötig gewesen wäre, aber sie hat es mir geschenkt. Und dieser Gedanke erfüllt mich mit Glück: Wir kommen nicht auf die Buchmesse um etwas zu finden, sondern um gefunden zu werden. Wir müssen uns ein wenig auf die Dinge einlassen und andere Wege gehen, als wir vielleicht geplant haben. Die schönsten Dinge lassen sich nicht planen, weil sie aus einer liebenswerten Spontanität von Mitmenschen entstehen können. Und wenn wir dieses Glück haben, von Spontanität und Erfüllung gefunden zu werden, dann kann man wirklich sagen, was man will, aber Tatsache ist: Solche Momente lassen sich nicht auf Amazon bestellen. Weshalb ich jedem empfehle zu gehen und sich die Dinge mal aus nächster Nähe anzusehen. Bücher praktisch in Action und fernab von der üblichen Bequemlichkeit zu erleben (die nebenbei bemerkt auch nicht umbedingt schlecht ist, sondern nur auf ihre eigene Art gut). Geht mal andere Wege, verliert euch auf der nächsten Buchmesse ein wenig und lasst euch dann im richtigen Moment finden. Ihr werdet lang noch dran denken. Und viel Freude dabei haben.
Nach einer mehr als schweren Geburt dieses Posts ist er nun endlich da. Das Gedicht folgt mit einem kleinen Extratext im Laufe dieses oder der nächsten Tage in einem weiteren Post, damit ihr versteht, was mich so verzaubert hat.
Liebe Grüße,
* Dieses Zitat stammt nicht aus Homers Ilias, sondern von mir. Schon interessant, was für philosophisch wertvolle Dinge bei mir herumkommen, wenn ich verschnupft im Bett liege. Und was für kriminelle Züge, wenn ich es einfach anderen Dichtern andichte :P