Ostereier-Dinosaurier-Apokalypse
(ˈoːstɐʔaɪ̯ɐdinoˈzaʊ̯ʀi̯ɐapokaˈlʏpsə ; Os|ter|ei|er-Di|no|sau|ri|er-Apo|ka|lyp|se)
— Eine Bezeichnung, mit der Antonia ganz bestimmt an irgendeinem Punkt ihres Lebens einen sehr realistischen Prompt für eine Sprachübung im Public Speaking-Kurs anfängt. Etwas, das wahrscheinlich nie passiert ist. Etwas, wegen dessen purer Existenz die Gründung einer Selbsthilfegruppe für angehende Schriftsteller, losgelassen in die Öffentlichkeit mit der Möglichkeit der Geschichtenerfindung, angemessen wäre.
Mittwoch, 12-04-17 | Osterferien WANTED
Es gibt ja wirklich Tage, nach denen man mit Fug und Recht behaupten kann, man hat sich die vier Tage verlängertes Wochenende, a.k.a.: Osterferien für Arme, so richtig verdient. Heute war definitiv so ein Tag. Von Morgens bis Abends von einem Termin und Seminar und Treffen zum nächsten und irgendwie hat sich sowieso die ganze Welt gegen einen verschworen. Da darf man schon mal um 9 nach Hause kommen und den restlichen Abend nur noch apathisch ins Bett fallen. Morgen geht's dann also nach Hause, der Koffer ist bereits gepackt (dazu fehlte mir eigentlich auch die Motivation, aber meine beste Freundin hat mich diesbezüglich ein bisschen angespornt) und ich bin wortwörtlich kopfleer. Augen auf und Lampe an oder Augen zu und Lampe aus - Hauptsache Schlaf. Ist jetzt verdient.
Und bevor ich es vergesse: Da der Public Speaking-Kurs Dienstag Abend immer relativ lang geht und ich davor meist die Veröffentlichung von Niederländisch für Anfänger nicht schaffe, schiebe ich die nun ganz frech auf den Mittwoch. (Antonia, du Schelm, du)
Donnerstag, 13-04-17 | Oster-Odyssee
Ich hatte gerade eine der außergewöhnlichsten Zugfahrten meines Lebens (beziehungsweise, ich bin noch dabei, noch eine Stunde bis Thüringen). Da ich über Ostern einige Tage frei habe und mein kompletter nijmegener Freundeskreis (Außer Nike. Sorry, Nike) sich für das Wochenende aus der Stadt verabschiedet hat, habe ich mich entschlossen, ebenfalls nach Hause zu fahren. Die Deutsche Bahn hat ja ein ganz besonderes Verhältnis zu Festtagen und deshalb war ich seelisch und moralisch schon auf eine wilde Fahrt eingestellt. Aber immer wenn man denkt, man wird nicht mehr überrascht, tja, wird man überrascht.
Die Zugfahrt verlief exakt 13 Minuten nach Plan. Von Nijmegen aus nach Arnhem alles tutti, dann sollte es planmäßig mit einem ICE weiter nach Frankfurt gehen. Besondere Betonung in diesem Falle auf "planmäßig". Denn, philosophisch betrachtet, was im Leben läuft überhaupt planmäßig? Meine Weiterfahrt nach Frankfurt Hauptbahnhof heute auf jeden Fall schon mal nicht. Schienenersatzverkehr bis Duisburg, wo man dann ausgesetzt und der Wildnis des feiertäglichen Zugbetriebs überlassen wird. Dazu keine Ausschilderung am Arnhemer Hauptbahnhof wo die Schienenersatzverkehr-Busse parken. Ich war hellauf begeistert, wie ihr euch vorstellen könnt. Bis Duisburg war die Fahrt also vor allem eines: Unangenehm und stressig. Und dann hat mir das Leben eine ganz wichtige Lektion erteilt.
Manche Leute gehen ja für ein halbes Jahr in tibetanische Tempel um eine Lebenslektion zu lernen, pilgern über den Jakobsweg oder machen eine Urschreitherapie. Ich fahre Zug. Denn mein Leben wäre ja nicht mein Leben, wenn es nicht mindestens so ironisch wie lehrreich wäre. Was genau habe ich heute also gelernt? Ganz einfach: Alles geht, auch wenn es nicht immer richtig läuft. Und nichts geht über Zugabteile. Von Duisburg aus wurde mir also an der Schlange zum Schalter beim Plaudern von einem Niederländer auf Deutsch einen wie durch ein Wunder aufgetauchten Zug zum Frankfurter Hauptbahnhof empfohlen (solltet ihr jemals in Duisburg gestrandet sein, werdet ihr feststellen, dass Züge zu jedweden Frankfurter Bahnhöfen sehr selten sind). Ich bin in der letzten Minute noch reingekommen und habe mich in ein leeres Abteil gesetzt, das sich in folgender Reihenfolge füllte: Ein wahnsinnig freundlicher Österreicher, ein Betriebswirtschaftler, Mitte 50, auf dem Weg zum Urlaub nach Indien (Wolfgang und ich sind nach einem angeregten Gespräch über Museen und niederländisches Gebäck jetzt per du), ein rheinländisches Original, ein Stuttgarter mit einem Lehrbuch für eine Sprache, die ich die ganze Zugfahrt über nicht entziffern konnte, und eine junge Frau, die überraschend viel über Münchner Biergärten wusste. Alle super-bereist und sehr nett. Ich hatte eine angeregte Zugfahrt, deren Originalität ihr an dieser Stelle wahrscheinlich nur ansatzweise erahnen könnt.
Trotz einer verrückten Bustour durch Niederlande und Ruhrgebiet und zwei verpassten Anschlusszügen hatte ich also nicht nur eine wahnsinnig gutes Gruppen-Gespräch, sondern bin auch lediglich eine Stunde zu spät an meinem Zielort (was in Anbetracht der Tatsache, dass ich bereits vollauf darauf eingestellt war, am Duisburger Hauptbahnhof wohnen zu bleiben und Ostern dort zu verbringen). Ich habe selten an einem Tag eine solche Reihe netter Menschen getroffen (erst die Zugempfehlung, dann mein Zugabteil) und möchte an dieser Stelle sagen: Das verlängerte Wochenende geht schon mal gut los. Und hoffentlich so schön weiter. Damit beende ich meinen Fahrtbericht und schreibe morgen wieder.
Freitag & Samstag & Sonntag & Montag, 14/15/16/17-04-17 | Oster-Spirit
Mein Osterwochenende war wie die meisten Osterwochenenden von Studenten: Viel Essen, Hin- und Hergezuckel zwischen Freunden und Verwandten, die man - zumindest wenn man meiner Oma glauben will - schon mindestens dreieinhalb Jahre nicht mehr besucht hat (eigentlich waren es nur zwei Wochen, aber so sind Omas halt) und der Schwur, definitiv produktiv zu sein, den ich natürlich vollkommen ignoriert habe.
Was hatte ich mir über Ostern vorgenommen? Lesen von Development-Kapitel, Kärtchen schreiben bis man aus ihnen eine originalgetreue Nachbildung vom Petersdom auf dem Schreibtisch zusammenzimmern könnte und vorsichtiges Beschnuppern des Statistik-Buchs. Und was habe ich getan? Eine für Zuschauer sicher sehr amüsante Aneinanderreihung von Tanzeinlagen zu diversen 80er-Jahre-Songs einstudiert, Filmabende mit dem Bruder (X-Men und Star Trek - man kann Ostern wirklich schlechter verbringen), Filmabende mit den Eltern (Addam's Family - meine Mutter ist auf der Hälfte eingeschlafen, mein Vater und ich sind fast von der Couch gekullert vor lachen) und ein Gordon-Ramsay-Kitchen-Nightmare-Marathon (der Mann ist mein Held). Jedoch - hört, hört - habe ich tatsächlich Kärtchen geschrieben wie ein Weltmeister und bin nun stolze Besitzerin von viel beschriebenem Tonpapier. Klasse.
Nichtsdestotrotz war das Osterwochenende sehr schön und ich bin froh, dass ich mich - trotz aufregender Bahnfahrt und Prokrastination on point - dazu entschieden habe, nach Hause zu fahren. Im April bin ich generell viel Zuhause gewesen, was auf der einen Seite natürlich teilweise kontraproduktiv ist, aber auch klasse. In gut eineinhalb Wochen fahre ich noch einmal für den 30. Geburtstag meines Bruders in die Heimat und dann ist für diesen Monat aber wirklich Ende im Gelände. So viel Deutsche Bahn und Starbuckspilgerei lässt einen ja sonst durchdrehen.
Dienstag & Mittwoch 18/19-04-17 | Ostern: over and out
Heute im Public Speaking-Kurs: Lückenfüller-Vermeidungs-Training. Aufgabe: Erzählt eine Geschichte darüber, was ihr letzte Woche gemacht habt, bis ihr euren ersten Lückenfüller ("eh", "ehem" etc. pp.) verwendet, dann ist der nächste dran. Ihr könnt euch vorstellen, wie sehr ich bei solchen Übungen in meinem Element bin. Mein Prompt begann damit, dass ich letzte Woche auf den Mount Everest gestiegen bin und Ernest Hemingway getroffen habe. Es war ein Fest. Ich liebe diese Aufgabe. Nein, ich korrigiere mich: Ich liebe diesen Kurs. Denn anschließend mussten wir noch energisch Reden vorlesen, wobei sich wirklich nur auf die Stimme konzentriert wurde. So emotional konnte ich nicht mehr öffentlich vortragen seit mein griechischer Nachhilfeschüler John Maynard auswendig lernen musste und ich mich im Verlauf der ersten drei Strophen irgendwann halb auf den Boden gewälzt habe, um die Emotionen zu verdeutlichen. (Unterricht bei mir ist wirklich ein Erlebnis.)
Der Kurs macht mir immer mehr Spaß und ich würde ihn an dieser Stelle definitiv wieder belegen und auch allen anderen - Public Speaking-Fans und Public Speaking-Hassern - empfehlen, die Chance eines solchen Kurses zu ergreifen. Nur für den Fall, dass so etwas bei euch im Dunstkreis mal angeboten werden sollte. Man lernt wirklich sehr viel. Und es fällt wesentlich leichter Reden zu schreien (a.k.a. für mich "in von anderen Menschen als normaler Lautstärke empfunden reden" - ich spreche sehr - Achtung, Namenswitz - leise.), wenn zehn andere Leute das auch tun.
Mein Mittwoch war im Vergleich zu meinem Dienstag Abend (siehe Public Speaking-Kurs) dann doch relativ unspektakulär. Heißt: Ich bin zum Supermarkt meines Vertrauens geschlendert und habe Birnensaft und ein Viererpack Äpfel gekauft. (Ich weiß, von diesen brisanten Details leben meine Niederländisch für Anfänger-Posts.) Viel mehr habe ich wirklich nicht geschafft. Außer die Hälfte der 6. Staffel von Gossip Girl. (Die 6. Staffel hat allerdings nur 10 Folgen, also ist das auch eher unspektakulär und weit entfernt von meinen 12-Folgen-Supernatural-am-Tag-Bioabivorbereitungs-Bestzeiten letztes Jahr im März.) Sicher ist an dieser Stelle nur, dass, wenn hier die nächsten Tage wirklich irgendetwas geschafft wird, ich das bin. Von Statistik. Freitag Morgen. Ich weine innerlich jetzt schon. So viel Klausur, so wenig Zeit, so viele gute Serien, so viel Prokrastination. Mein Leben ist ein niemals endender Kreis aus wirklich schlechten Time-Management-Entscheidungen. Aber das macht ja gerade meinen persönlichen Charme aus. (Nicht wirklich.) (Es ist einfach nur eine ganz furchtbare Angewohnheit.)
An dieser Stelle verabschiede ich mich jedenfalls für diesen Niederländisch für Anfänger-Wochenrückblick. Mit ziemlichen Kopfschmerzen (20% zu viel Gossip Girl, 30% Statistik und 50% unerträgliche Leere des Lebens, a.k.a. Prä-Klausur-Depression) und Gruß an alle Leidensgenossen, bei denen demnächst auch Prüfungen, Paper oder Präsentationen (oder ähnlich schauerlich universitäre Alliterationen) anstehen.
Liebst,
Freitag & Samstag & Sonntag & Montag, 14/15/16/17-04-17 | Oster-Spirit
Mein Osterwochenende war wie die meisten Osterwochenenden von Studenten: Viel Essen, Hin- und Hergezuckel zwischen Freunden und Verwandten, die man - zumindest wenn man meiner Oma glauben will - schon mindestens dreieinhalb Jahre nicht mehr besucht hat (eigentlich waren es nur zwei Wochen, aber so sind Omas halt) und der Schwur, definitiv produktiv zu sein, den ich natürlich vollkommen ignoriert habe.
Was hatte ich mir über Ostern vorgenommen? Lesen von Development-Kapitel, Kärtchen schreiben bis man aus ihnen eine originalgetreue Nachbildung vom Petersdom auf dem Schreibtisch zusammenzimmern könnte und vorsichtiges Beschnuppern des Statistik-Buchs. Und was habe ich getan? Eine für Zuschauer sicher sehr amüsante Aneinanderreihung von Tanzeinlagen zu diversen 80er-Jahre-Songs einstudiert, Filmabende mit dem Bruder (X-Men und Star Trek - man kann Ostern wirklich schlechter verbringen), Filmabende mit den Eltern (Addam's Family - meine Mutter ist auf der Hälfte eingeschlafen, mein Vater und ich sind fast von der Couch gekullert vor lachen) und ein Gordon-Ramsay-Kitchen-Nightmare-Marathon (der Mann ist mein Held). Jedoch - hört, hört - habe ich tatsächlich Kärtchen geschrieben wie ein Weltmeister und bin nun stolze Besitzerin von viel beschriebenem Tonpapier. Klasse.
Nichtsdestotrotz war das Osterwochenende sehr schön und ich bin froh, dass ich mich - trotz aufregender Bahnfahrt und Prokrastination on point - dazu entschieden habe, nach Hause zu fahren. Im April bin ich generell viel Zuhause gewesen, was auf der einen Seite natürlich teilweise kontraproduktiv ist, aber auch klasse. In gut eineinhalb Wochen fahre ich noch einmal für den 30. Geburtstag meines Bruders in die Heimat und dann ist für diesen Monat aber wirklich Ende im Gelände. So viel Deutsche Bahn und Starbuckspilgerei lässt einen ja sonst durchdrehen.
Dienstag & Mittwoch 18/19-04-17 | Ostern: over and out
Heute im Public Speaking-Kurs: Lückenfüller-Vermeidungs-Training. Aufgabe: Erzählt eine Geschichte darüber, was ihr letzte Woche gemacht habt, bis ihr euren ersten Lückenfüller ("eh", "ehem" etc. pp.) verwendet, dann ist der nächste dran. Ihr könnt euch vorstellen, wie sehr ich bei solchen Übungen in meinem Element bin. Mein Prompt begann damit, dass ich letzte Woche auf den Mount Everest gestiegen bin und Ernest Hemingway getroffen habe. Es war ein Fest. Ich liebe diese Aufgabe. Nein, ich korrigiere mich: Ich liebe diesen Kurs. Denn anschließend mussten wir noch energisch Reden vorlesen, wobei sich wirklich nur auf die Stimme konzentriert wurde. So emotional konnte ich nicht mehr öffentlich vortragen seit mein griechischer Nachhilfeschüler John Maynard auswendig lernen musste und ich mich im Verlauf der ersten drei Strophen irgendwann halb auf den Boden gewälzt habe, um die Emotionen zu verdeutlichen. (Unterricht bei mir ist wirklich ein Erlebnis.)
Der Kurs macht mir immer mehr Spaß und ich würde ihn an dieser Stelle definitiv wieder belegen und auch allen anderen - Public Speaking-Fans und Public Speaking-Hassern - empfehlen, die Chance eines solchen Kurses zu ergreifen. Nur für den Fall, dass so etwas bei euch im Dunstkreis mal angeboten werden sollte. Man lernt wirklich sehr viel. Und es fällt wesentlich leichter Reden zu schreien (a.k.a. für mich "in von anderen Menschen als normaler Lautstärke empfunden reden" - ich spreche sehr - Achtung, Namenswitz - leise.), wenn zehn andere Leute das auch tun.
Mein Mittwoch war im Vergleich zu meinem Dienstag Abend (siehe Public Speaking-Kurs) dann doch relativ unspektakulär. Heißt: Ich bin zum Supermarkt meines Vertrauens geschlendert und habe Birnensaft und ein Viererpack Äpfel gekauft. (Ich weiß, von diesen brisanten Details leben meine Niederländisch für Anfänger-Posts.) Viel mehr habe ich wirklich nicht geschafft. Außer die Hälfte der 6. Staffel von Gossip Girl. (Die 6. Staffel hat allerdings nur 10 Folgen, also ist das auch eher unspektakulär und weit entfernt von meinen 12-Folgen-Supernatural-am-Tag-Bioabivorbereitungs-Bestzeiten letztes Jahr im März.) Sicher ist an dieser Stelle nur, dass, wenn hier die nächsten Tage wirklich irgendetwas geschafft wird, ich das bin. Von Statistik. Freitag Morgen. Ich weine innerlich jetzt schon. So viel Klausur, so wenig Zeit, so viele gute Serien, so viel Prokrastination. Mein Leben ist ein niemals endender Kreis aus wirklich schlechten Time-Management-Entscheidungen. Aber das macht ja gerade meinen persönlichen Charme aus. (Nicht wirklich.) (Es ist einfach nur eine ganz furchtbare Angewohnheit.)
An dieser Stelle verabschiede ich mich jedenfalls für diesen Niederländisch für Anfänger-Wochenrückblick. Mit ziemlichen Kopfschmerzen (20% zu viel Gossip Girl, 30% Statistik und 50% unerträgliche Leere des Lebens, a.k.a. Prä-Klausur-Depression) und Gruß an alle Leidensgenossen, bei denen demnächst auch Prüfungen, Paper oder Präsentationen (oder ähnlich schauerlich universitäre Alliterationen) anstehen.
Liebst,
Antonia