9/18/2017

MONTAGSFRAGE | Liest du nur Romane oder auch Comics, Manga etc.? Wenn ja, was reizt dich an gezeichneten Geschichten?



Ja, wir arbeiten uns langsam aber sicher wieder zu regelmäßigen Blogeinträgen auf dieser kleinen Plattform, die sich "Antonias persönlicher Literatur- und Lebensblog" schimpft (eigentlich schimpft sie sich das ja gar nicht, sondern heißt Lauter&Leise, weil es einfach nicht genug schlechte Wortspiele mit meinem Nachnamen auf dieser Welt gibt - aber an dieser Stelle ja eher nebensächlich). Der Anfang dieses Jahres ist und bleibt sehr organisations-lastig, deshalb müsst ihr verzeihen, dass ich momentan keine Beiträge schreibe wie eine strickbegeisterte Rentnerin Wollschals produziert (sehr schnell, sehr regelmäßig und massenhaft), sondern eher den vermeintlichen Elan einer halbvertrockneten Wasserfontäne Mitte August aufweise. 

Dabei verwende ich das Wort "vermeintlich" übrigens mit voller Absicht, denn ich war tatsächlich nicht (schreib)faul. Ich bereite momentan eine Reihe für den Blog vor und arbeite seit letzter Woche als fester Teil des Ensembles meines Universitätsmagazins mit (wer da alle zwei Wochen meine geistigen Ergüsse rund um das Thema Musik - ja, ganz was Neues, ich weiß - lesen will, der folge bitte diesem Link - dort gibt es mit definitiver Regelmäßigkeit Kolumnen und Artikel von mir - auf Englisch, seid gewarnt!). Aber wie dem auch sei. Es läuft an - ein bisschen schleppend, aber eben letztendlich nur ein bisschen. Leben ist echt zeitaufwendig, was will man machen? 

Zwischen all dem Englisch in meinem momentanen Leben (englisches Psychologie-Studium, English Literature Zweitstudium - fragt nicht, was mich da geritten hat, ich berichte später mal ausführlicher darüber -, Englisch als Sprache in der Beziehung, englischsprachige Kolumne und ungesunder English-Breakfast-Tea-Konsum) ist es eine sehr erfrischende Abwechslung, endlich auch mal wieder ein bisschen auf Deutsch zu bloggen. Glaubt mir, wenn ich sage, ich habe es echt ein bisschen vermisst. Mir fehlen die Schachtelsätze. Das tun sie wirklich.

Umso schöner ist es deshalb, dass ich mich bei der tollen Aktion von Buchfresserchen ein bisschen austoben kann, mit all den schönen Kommata und Klammern. Deshalb verliere ich nicht noch viel mehr Zeit und Zeile (Was ist das nur heute mit den verrückten Alliterations-Schwingungen?) und beantworte, nach sage und schreibe nur vier Absätzen (Länge ist relativ, Freunde), die dieswöchentliche Frage:


Liest du nur Romane oder auch Comics, Manga etc.? Wenn ja, was reizt dich an gezeichneten Geschichten?


Um den ersten Teil der Frage zu beantworten: Ja, durchaus, aber leider viel zu selten. Ich mag Manga, ich lese von Zeit zu Zeit welche, aber es könnten durchaus mehr sein. Wieso sind sie das nun nicht? In erster Linie, weil ich für die Lektüre von Manga einfach in der Stimmung sein muss - wie auch für Comics. Denn das, was mich in erster Linie an ihnen reizt, um gleich zum zweiten Teil der Frage zu kommen, nämlich die Komplexität der meisten Geschichten und der Stil, der sich vom klassischen Roman durchaus abhebt, sehr reizvoll ist. Aber ich muss eben auch genug Lust (lese: Lust an der Grenze zur ungesunden Obsession) dazu haben. 

Dasselbe gilt übrigens auch für sehr viele andere Bereiche in meinem Leben. Ich habe einfach Wochen, da beschäftige ich mich sechzehn Stunden am Tag mit Leonardo Da Vinci (großer Fan) oder der kompletten Bandgeschichte von My Chemical Romance (ebenfalls großer Fan) oder dem südkoreanischen Bildungssystem oder der Ermordung der russischen Zarenfamilie und nach zwei Wochen, wenn ich dann extrem viel unnützes Wissen in meinem Kopf gesammelt habe, ziehe ich zum nächsten Thema weiter, nur um irgendwann wieder einmal dort zu landen. Und so verhält sich das bei mir auch mit der Thematik Manga oder Comic. Es gibt zu viele Informationen über Leonardo Da Vinci in meinem Kopf, genauso wie es zu viele Informationen über die Kindheit von Tony Stark in meinem Kopf gibt. Es muss einfach passen, weil ich bei diesen Dingen entweder auf null oder einhundert Prozent gehe - nie dazwischen.

Ich möchte aber noch einmal einen kurzen Augenmerk auf ein weiteres Genre legen, dass ich tatsächlich - und vollkommen unbegründet! - viel zu selten in die Hand nehme. Und zwar Graphic Novels. Es tut mir wirklich in der Seele weh, dass ich a) viel zu wenig Platz in meinen Bücherregalen und b) viel zu wenig Geld auf meinem Konto habe, um eine eigene Graphic Novel-Sammlung anzulegen (ein Zustand, der, sobald ich irgendwann mal ein geregeltes Einkommen besitze, mit sofortiger Wirkung revidiert wird). Dieser Punkt trifft auch in großen Teilen auf Comics und Manga zu. Ich hätte gern eine größere Ansammlung - aber das in dem Ausmaß umzusetzen, in dem ich es gern umsetzen würde, ist finanziell und logistisch einfach momentan noch nicht möglich.

Der Grund für meine momentan noch schlafende Sammelleidenschaft für (vor allem) Graphic Novels, aber eben auch Comic und Manga ist, dass sie eben eine ganz besondere Form von Kunst sind. Ich bin zwar immer noch leidenschaftlicher Verfechter des geschriebenen Wortes, aber ich habe auch wirklich ein Ding für Fotografie oder Malerei. Und es reizt mich sehr, wie diese Genres das Visuelle und das Schriftliche so miteinander verbinden und etwas ganz eigenes aus beidem machen. Das sind keine Gemälde, denn die sind ja auf einer Seite - sozusagen - abgeschlossen. Und es sind auch keine rein niedergeschriebenen Erzählungen, denn denen fehlt ja die Gestaltung dazu. Und es ist faszinierend, dass, wenn man beides zusammennimmt, etwas vollkommen anderes dabei herauskommt. Ein Manga funktioniert vollkommen anders als ein Roman, genauso wie ein Comic - und selbst eine Graphic Novel, die noch am nächsten daran angelehnt ist, hat irgendwie etwas ganz eigenes. 

Ich finde es, zusammenfassend gesagt, einfach toll, wie verschiedene Menschen verschiedene Arten haben Geschichten zu erzählen - sei das mit reinem Text oder einem Gemälde oder einer Verbindung aus beidem. Das reizt mich vor allem an diesen "gezeichneten Geschichten." Ihre Originalität im Angesicht der Verbindung zweier Kunstformen. 



Soviel zu der heutigen Montagsfrage. Habt ihr auch eine Meinung dazu? Dann solltet ihr dringlichst auf dem Blog von Buchfresserchen vorbeischauen und ebenfalls euren Senf dazu abgeben. Hier gelangt ihr zur aktuellen Montagsfrage. Ich wünsche allen Mitlesern und Mitbeantwortern viel Spaß und freue mich bereits auf die nächste Montagsfrage (und zukünftig generell mehr Posts - wir arbeiten langsam darauf hin).

Bis dato alles Liebe, ich verabschiede mich damit offiziell in meinen Feierabend.

Antonia
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9/04/2017

MONTAGSFRAGE | Welche 5 Bücher würdest du jetzt auf eine Reise mitnehmen? (Offene Montagsfrage)



Die erste volle Septemberwoche ist mit dem heutigen Montag angebrochen und damit auch das zweite Jahr meines Psychologie-Studiums. Seit Freitag geistere ich also wieder durch die herbstlich-verregneten Niederlanden (wie habe ich es vermisst - Herbst ist meine absolute Lieblingsjahreszeit) und seit gestern kann man doch tatsächlich wieder ganze Schrittfolgen in meinem Zimmer machen, nachdem ich alle Koffer ausgeräumt hatte. Montag ist mein Vorlesungs-, Praktika- und Arbeitsgruppen-freier Tag und deshalb kann ich den nun wieder laufenden Blog ganz genüsslich mit einer - heute offenen (also frei wählbaren, für alle, die schon immer mal eine originale Antonia-Definition des Wortes "offen" haben wollten) Montagsfrage starten.

Wer sich an dieser Stelle fragt, was ich den Sommer über getrieben habe, der muss sich bis morgen begnügen. Der Niederländisch für Anfänger-Post wird - so habe ich entschieden - ein Sommerreise-Über/Rückblick (tolle Wortkombi, ich weiß). Nur so viel: Zwei Wochen Griechenland mit meinem Freund und seiner fast ausschließlich auf italienisch kommunizierenden Familie (super nett, aber ich spreche kein Wort Italienisch) und ich sehe immer noch aus wie Meißner Porzellan. Prost!


Welche 5 Bücher würdest du jetzt auf eine Reise mitnehmen?


Da ich ja von besagter Reise gerade wiedergekommen bin, fand ich diese Frage passend um den Europa/Weltenbummler-Kreis meiner diesjährigen Sommerferien zu schließen. Welche Bücher würde ich also mitnehmen, würde ich mich noch einmal auf eine Reise begeben? Die Liste sieht wie folgt aus:

1. A Midsummer Night's Dream von William Shakespeare
- weil jeder Urlaub von mir braucht ein gutes Drama

2. Confessions of an English Opium-Eater and Other Writings von Thomas De Quincey
- weil jeder Urlaub braucht eine Biographie (es war ganz knapp zwischen dem und Morriseys "Biography", aber Confessions of an English Opium-Eater steht jetzt schon eine Weile auf meiner Liste)

3. Der Distelfink von Donna Tartt
- weil unheimlich gutes Buch, das ich bisher nur anlesen konnte

4. Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern
- weil ebenfalls unheimlich gutes Buch, das ich bisher nie beendet habe (und weil Fantasy)

5. Was die Spiegel wissen von Maggie Stiefvater
- weil ich im Urlaub bin und deshalb zwei Mal Fantasy voll okay ist

In meinem letzten Urlaub habe ich The Unbearable Lightness of Being gelesen, ein unheimlich gutes Buch, was mich schwer bewegt, aber auch ziemlich gedrückt hat, da es - meiner Meinung nach - eine sehr banale Grausamkeit des Daseins darstellt. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich mich an Confessions of an English Opium-Eater im nächsten Urlaub wagen würde, da Opium-Abhängigkeit nun nicht so das leichteste Thema auf diesem Planeten Erde ist und ich eigentlich momentan lesetechnisch wirklich etwas "leichtes" brauche. Ansonsten ist das die Liste für meinen nächsten Urlaub, beziehungsweise auch die Liste der Bücher, die ich eigentlich als nächstes angehen (und dann hoffentlich bald auch wieder rezensieren) will. 

Momentan wird bei mir gar nicht gelesen, sondern gehört - und zwar "Der Junge muss an die frische Luft" von Hape Kerkeling. Das ist nach "Ich bin dann mal weg" das zweite Hörbuch, das ich von ihm, nun ja... höre - und ich bin sehr begeistert, auch wenn es neben sehr viel Witz auch überraschend schwere Themen anschneidet. Ich bin jetzt fast zur Hälfte durch damit und schon sehr gespannt, wie es weiter geht. Also nicht spoilern!

Das war sie also, die heutige Montagsfrage und mein Start in Woche/September/neues Studienjahr. Morgen gibt es den Sommerrückblick und dann wieder Blogbeiträge mit mehr Regelmäßigkeit! (Versprochen. Jetzt aber wirklich.)

Alles Liebe,
Antonia

P.S.: Wer auch die Montagsfrage von Buchfresserchen beantworten möchte, der sollte hier mal beim aktuellen Beitrag vorbeischauen. Tolle Aktion, die ich gern nach meiner Pause wieder aufnehme, die Fragen sind immer sehr beantwortenswert (Ein Wort, das bisher nicht existiert hat, nun aber da ist. Was will man machen?).
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