Ja, wir arbeiten uns langsam aber sicher wieder zu regelmäßigen Blogeinträgen auf dieser kleinen Plattform, die sich "Antonias persönlicher Literatur- und Lebensblog" schimpft (eigentlich schimpft sie sich das ja gar nicht, sondern heißt Lauter&Leise, weil es einfach nicht genug schlechte Wortspiele mit meinem Nachnamen auf dieser Welt gibt - aber an dieser Stelle ja eher nebensächlich). Der Anfang dieses Jahres ist und bleibt sehr organisations-lastig, deshalb müsst ihr verzeihen, dass ich momentan keine Beiträge schreibe wie eine strickbegeisterte Rentnerin Wollschals produziert (sehr schnell, sehr regelmäßig und massenhaft), sondern eher den vermeintlichen Elan einer halbvertrockneten Wasserfontäne Mitte August aufweise.
Dabei verwende ich das Wort "vermeintlich" übrigens mit voller Absicht, denn ich war tatsächlich nicht (schreib)faul. Ich bereite momentan eine Reihe für den Blog vor und arbeite seit letzter Woche als fester Teil des Ensembles meines Universitätsmagazins mit (wer da alle zwei Wochen meine geistigen Ergüsse rund um das Thema Musik - ja, ganz was Neues, ich weiß - lesen will, der folge bitte diesem Link - dort gibt es mit definitiver Regelmäßigkeit Kolumnen und Artikel von mir - auf Englisch, seid gewarnt!). Aber wie dem auch sei. Es läuft an - ein bisschen schleppend, aber eben letztendlich nur ein bisschen. Leben ist echt zeitaufwendig, was will man machen?
Zwischen all dem Englisch in meinem momentanen Leben (englisches Psychologie-Studium, English Literature Zweitstudium - fragt nicht, was mich da geritten hat, ich berichte später mal ausführlicher darüber -, Englisch als Sprache in der Beziehung, englischsprachige Kolumne und ungesunder English-Breakfast-Tea-Konsum) ist es eine sehr erfrischende Abwechslung, endlich auch mal wieder ein bisschen auf Deutsch zu bloggen. Glaubt mir, wenn ich sage, ich habe es echt ein bisschen vermisst. Mir fehlen die Schachtelsätze. Das tun sie wirklich.
Umso schöner ist es deshalb, dass ich mich bei der tollen Aktion von Buchfresserchen ein bisschen austoben kann, mit all den schönen Kommata und Klammern. Deshalb verliere ich nicht noch viel mehr Zeit und Zeile (Was ist das nur heute mit den verrückten Alliterations-Schwingungen?) und beantworte, nach sage und schreibe nur vier Absätzen (Länge ist relativ, Freunde), die dieswöchentliche Frage:
Liest du nur Romane oder auch Comics, Manga etc.? Wenn ja, was reizt dich an gezeichneten Geschichten?
Um den ersten Teil der Frage zu beantworten: Ja, durchaus, aber leider viel zu selten. Ich mag Manga, ich lese von Zeit zu Zeit welche, aber es könnten durchaus mehr sein. Wieso sind sie das nun nicht? In erster Linie, weil ich für die Lektüre von Manga einfach in der Stimmung sein muss - wie auch für Comics. Denn das, was mich in erster Linie an ihnen reizt, um gleich zum zweiten Teil der Frage zu kommen, nämlich die Komplexität der meisten Geschichten und der Stil, der sich vom klassischen Roman durchaus abhebt, sehr reizvoll ist. Aber ich muss eben auch genug Lust (lese: Lust an der Grenze zur ungesunden Obsession) dazu haben.
Dasselbe gilt übrigens auch für sehr viele andere Bereiche in meinem Leben. Ich habe einfach Wochen, da beschäftige ich mich sechzehn Stunden am Tag mit Leonardo Da Vinci (großer Fan) oder der kompletten Bandgeschichte von My Chemical Romance (ebenfalls großer Fan) oder dem südkoreanischen Bildungssystem oder der Ermordung der russischen Zarenfamilie und nach zwei Wochen, wenn ich dann extrem viel unnützes Wissen in meinem Kopf gesammelt habe, ziehe ich zum nächsten Thema weiter, nur um irgendwann wieder einmal dort zu landen. Und so verhält sich das bei mir auch mit der Thematik Manga oder Comic. Es gibt zu viele Informationen über Leonardo Da Vinci in meinem Kopf, genauso wie es zu viele Informationen über die Kindheit von Tony Stark in meinem Kopf gibt. Es muss einfach passen, weil ich bei diesen Dingen entweder auf null oder einhundert Prozent gehe - nie dazwischen.
Ich möchte aber noch einmal einen kurzen Augenmerk auf ein weiteres Genre legen, dass ich tatsächlich - und vollkommen unbegründet! - viel zu selten in die Hand nehme. Und zwar Graphic Novels. Es tut mir wirklich in der Seele weh, dass ich a) viel zu wenig Platz in meinen Bücherregalen und b) viel zu wenig Geld auf meinem Konto habe, um eine eigene Graphic Novel-Sammlung anzulegen (ein Zustand, der, sobald ich irgendwann mal ein geregeltes Einkommen besitze, mit sofortiger Wirkung revidiert wird). Dieser Punkt trifft auch in großen Teilen auf Comics und Manga zu. Ich hätte gern eine größere Ansammlung - aber das in dem Ausmaß umzusetzen, in dem ich es gern umsetzen würde, ist finanziell und logistisch einfach momentan noch nicht möglich.
Der Grund für meine momentan noch schlafende Sammelleidenschaft für (vor allem) Graphic Novels, aber eben auch Comic und Manga ist, dass sie eben eine ganz besondere Form von Kunst sind. Ich bin zwar immer noch leidenschaftlicher Verfechter des geschriebenen Wortes, aber ich habe auch wirklich ein Ding für Fotografie oder Malerei. Und es reizt mich sehr, wie diese Genres das Visuelle und das Schriftliche so miteinander verbinden und etwas ganz eigenes aus beidem machen. Das sind keine Gemälde, denn die sind ja auf einer Seite - sozusagen - abgeschlossen. Und es sind auch keine rein niedergeschriebenen Erzählungen, denn denen fehlt ja die Gestaltung dazu. Und es ist faszinierend, dass, wenn man beides zusammennimmt, etwas vollkommen anderes dabei herauskommt. Ein Manga funktioniert vollkommen anders als ein Roman, genauso wie ein Comic - und selbst eine Graphic Novel, die noch am nächsten daran angelehnt ist, hat irgendwie etwas ganz eigenes.
Ich finde es, zusammenfassend gesagt, einfach toll, wie verschiedene Menschen verschiedene Arten haben Geschichten zu erzählen - sei das mit reinem Text oder einem Gemälde oder einer Verbindung aus beidem. Das reizt mich vor allem an diesen "gezeichneten Geschichten." Ihre Originalität im Angesicht der Verbindung zweier Kunstformen.
Soviel zu der heutigen Montagsfrage. Habt ihr auch eine Meinung dazu? Dann solltet ihr dringlichst auf dem Blog von Buchfresserchen vorbeischauen und ebenfalls euren Senf dazu abgeben. Hier gelangt ihr zur aktuellen Montagsfrage. Ich wünsche allen Mitlesern und Mitbeantwortern viel Spaß und freue mich bereits auf die nächste Montagsfrage (und zukünftig generell mehr Posts - wir arbeiten langsam darauf hin).
Bis dato alles Liebe, ich verabschiede mich damit offiziell in meinen Feierabend.
Antonia