Nachdem ich eigentlich geplant hatte, erst den Post mit den allgemeinen Eindrücken zur Buchmesse zu veröffentlichen, kam mir der Gedanke, dass es vielen zu Beginn des Messewochenendes mehr nützt, ein paar Tips zu erhalten, wie man am besten die Buchmesse überlebt. Ich war selbst schon auf drei (2x Leipzig, 1x Frankfurt) und habe deshalb schon ein wenig "Messenerfahrung", die in einer konfuzianischen Weisheit gipfelt, die ich mich einfach verpflichtet fühle mit euch zu teilen. Also. Ohne große, verwirrende Vorrede (An alle, die genau die jetzt vermissen: Keine Angst, beim Post über die LBM gibt es wieder eine ganz lange :P)
Es gibt Gründe, weshalb das der erste Tip ist. Auf der Buchmesse (oder irgendeiner anderen Messe) gibt es nichts - ich wiederhole: nichts -, was so wichtig ist, wie gute Schuhe. Also: Keine Absätze, keine neuen Schuhe, keine kneifenden Schuhe, keine nur ein bisschen unbequemen Schuhe (auch wenn sie schick sind), sondern ganz bequeme Alltags-Treter. Und als jemand, der auf der ersten Buchmesse Absatzschuhe anhatte, versichere ich euch, dass mit diesem Tip die halbe Miete schon gemacht ist.
Das habe ich mich dieses Jahr jedenfalls gefragt. Auf den letzten beiden hatte ich nur eine kleine Tasche dabei, weil ich nicht vorhatte Bücher zu kaufen, sondern praktisch nur zum "Gucken" da war. Dieses Jahr jedoch wusste ich bereits, dass ich massenhaft Bücher kaufen und dann den ganzen Tag mitschleppen würde und habe mich deshalb für einen Rucksack entschieden. Ihr bekommt zwar Beutel, aber alles in einem Rucksack beisammen zu haben ist trotzdem praktischer und bequemer. Also überlegt euch im Vorhinein, ob ihr Käufe von Büchern nicht generell ausschließt und entscheidet dann danach. Und eigentlich sehen Taschen meist nur besser aus. Ich würde mich also in jedem Fall für einen Rucksack entscheiden, wenn ihr einen habt, weil auch nur eine Flasche in einer Tasche nach einer Weile ziemlich auf die Schultern gehen kann.
Die richtige Bekleidung
Wenn ihr nicht nach der Buchmesse von Leipzig zurück nach Hause wandern wollt, dann lasst die schweren, dicken Daunenjacken am besten daheim. Ich empfehle eher das Schalenprinzip: Top, dünner Pullover, event. Strickjacke etc. und dann noch eine richtige Jacke drüber. Die richtige Jacke passt in euren Rucksack, den ihr - wenn ihr schlau wart und den letzten Tip befolgt habt - natürlich dabei habt und der Rest ist variabel und kann euch sowohl draußen bei dem Mistwetter warm halten, bringt euch aber in der Halle auch nicht zum Hitze-Kollaps.
Ihr merkt bereits, dass ich der richtigen "Ausrüstung" eine große Bedeutung zuordne. Wenn ihr richtig angezogen seid und die richtige Tasche/den richtigen Rucksack dabei habt, sind alle Grundvorraussetzungen bereits geschafft. Und ihr seid grundsätzlich schon mal richtig vorbereitet.
Essen oder Gefressen werden
Essen auf der Leipziger Buchmesse ist einfach nur unverschämt teuer. Für eine winzige Portion Pommes (die nicht mal sonderlich gut geschmeckt haben), habe ich an einem Stand 4,50€ bezahlt. Und ja, es ist mir schon klar, dass die horrenden Preise kein Geheimnis sind. Aber trotzdem...
Deshalb mein Tip: Wenn ihr Geld sparen wollt, nehmt euch einfach selbst ein paar Snacks und etwas Zutrinken mit (passt super in den Rucksack). Wollt ihr aber dennoch nicht auf ein gutes Mittagessen verzichten, dann geht in die große Glashalle mit der Fressmeile und holt euch einen Crêpe (mit Nutella für 3,50€ und sehr lecker) oder plant doch etwas mehr Geld ein und esst Pasta. Bei dem Pasta-Laden/Stand konnte man sich sogar hinsetzen und das Essen sah einfach nur traumhaft aus. Aber wie gesagt: Das schlingt ihr dann natürlich auch nicht in zehn Minuten auf dem Weg von der einen zur anderen Halle rein und es kostet ein wenig mehr. Ist es aber wahrscheinlich auch wert.
Das liebe Geld
Auf der Buchmesse werdet ihr - wenn ihr Buchverrückte seid (und Leute, ihr lest einen Buchblog - ihr seid Buchverrückt, machen wir uns nichts vor) - eine menge Bücher finden, die euch ansprechen oder überteuertes Essen, was euren hungrigen Magen anspricht. Um nicht den Überblick zu verlieren, macht euch vorher Gedanken. Setzt euch eine Grenze, nehmt nur soviel mit, wie ihr auch tatsächlich bereit seid auszugeben und bleibt realistisch. Mit zehn oder zwanzig Euro Budget kommt ihr beim Mittagessen schon nicht sonderlich weit und könnt natürlich auch keine Unmengen an Bücher kaufen.
Wenn ihr allerdings mehr sparen wollt, dann fotografiert euch die Bücher, die euch interessieren, einfach ab und sucht sie nach der Buchmesse bei Amazon. Mit ein bisschen Glück findet ihr günstigere, gebrauchte Exemplare und ihr müsst sie nicht den ganzen Tag mit euch herumschleppen. So haben das einige meiner Freunde jedenfalls gemacht und die Idee war eigentlich wirklich gut.
Pläne sind das halbe Leben
Mehr muss ich doch eigentlich nicht sagen, oder? Am Eingang sind die Pläne vom Messegelände erhältlich, die euch gleichzeitig sagen, in welcher Halle was ausgestellt wird. Für eine grobe Orientierung können sie auf jeden Fall empfohlen werden und nur blind übers Gelände laufen und euch vom Inhalt der einzelnen Hallen überraschen lassen ist ziemlich blöd.
Außerdem lohnt es sicher, am Abend vorher mal zu recherchieren, welche Autoren sich wann auf der Buchmesse herumtreiben und Bücher signieren, welche Veranstaltungen euch ansprechen etc. So habe ich das auf den letzten beiden Buchmessen gemacht. Dieses Jahr nicht, weil ich mich einfach nur ein bisschen treiben lassen und nicht von einer Veranstaltung zur nächsten hetzen wollte, aber wenn ihr euren Lieblingsautor verpasst, weil ihr nicht wusstest, dass er kommt, könnte euch das im Nachhinein ziemlich ärgern. Deshalb: Augen auf im Straßenverkehr.
Ungewöhnliche Wege einschlagen
Die großen Verlage haben vielleicht die schönsten und größten Stände (und ich gebe zu, dass ich mich dort auch sehr viel herumgetrieben habe), aber es lohnt auch mal bei kleineren Verlagen und Ständen vorbeizuschauen. Ich bin beispielsweise mit meiner Freundin irgendwie bei den ausländischen Verlagen gelandet und habe ein reizendes Buch mit lettischer Gegenwartslyrik entdeckt und mich sofort verliebt (und es am Ende sogar geschenkt bekommen - die Frau am Stand war so unheimlich nett, wirklich!). Und ich war auch sehr angetan von den Randständen in Halle 1, also der Mangahalle, wo einzelne Manaka, ihre Mangas ausgestellt (und signiert haben). Das hat mich total geplättet, weil ich durch meine Freundin einige der Mangas kannte und dann vor den Künstlern stand und es irgendwie nur so halb realisiert habe. Ich könnte als Fan niemals direkt auf den Künstler/Autor zugehen, aber als Zuschauer ist es interessant. Und ich habe dort bei einer Künstlerin ein wunder, wunder, wunderschönes Notizbuch gekauft. Hat zwar ein wenig mehr gekostet, ist aber ein handgemaltes Unikat und ich muss jetzt noch lächeln, wenn ich es mir ansehe. Also schaut, wenn ihr Zeit habt, unbedingt mal bei dem Stand von der wundervollen Sina Simbürger von Marine Design! (Hier könnt ihr ihre Facebookseite besuchen und euch ein kleines Bild ihrer wunderschönen Zeichnungen machen.)
Ich hoffe, euch helfen die paar Tips einigermaßen weiter und viele von euch haben die Gelegenheit die Leipziger Buchmesse 2015 zu besuchen und haben eine tolle Zeit.
Alles Liebe,
Wenn ihr nicht nach der Buchmesse von Leipzig zurück nach Hause wandern wollt, dann lasst die schweren, dicken Daunenjacken am besten daheim. Ich empfehle eher das Schalenprinzip: Top, dünner Pullover, event. Strickjacke etc. und dann noch eine richtige Jacke drüber. Die richtige Jacke passt in euren Rucksack, den ihr - wenn ihr schlau wart und den letzten Tip befolgt habt - natürlich dabei habt und der Rest ist variabel und kann euch sowohl draußen bei dem Mistwetter warm halten, bringt euch aber in der Halle auch nicht zum Hitze-Kollaps.
Ihr merkt bereits, dass ich der richtigen "Ausrüstung" eine große Bedeutung zuordne. Wenn ihr richtig angezogen seid und die richtige Tasche/den richtigen Rucksack dabei habt, sind alle Grundvorraussetzungen bereits geschafft. Und ihr seid grundsätzlich schon mal richtig vorbereitet.
Essen oder Gefressen werden
Essen auf der Leipziger Buchmesse ist einfach nur unverschämt teuer. Für eine winzige Portion Pommes (die nicht mal sonderlich gut geschmeckt haben), habe ich an einem Stand 4,50€ bezahlt. Und ja, es ist mir schon klar, dass die horrenden Preise kein Geheimnis sind. Aber trotzdem...
Deshalb mein Tip: Wenn ihr Geld sparen wollt, nehmt euch einfach selbst ein paar Snacks und etwas Zutrinken mit (passt super in den Rucksack). Wollt ihr aber dennoch nicht auf ein gutes Mittagessen verzichten, dann geht in die große Glashalle mit der Fressmeile und holt euch einen Crêpe (mit Nutella für 3,50€ und sehr lecker) oder plant doch etwas mehr Geld ein und esst Pasta. Bei dem Pasta-Laden/Stand konnte man sich sogar hinsetzen und das Essen sah einfach nur traumhaft aus. Aber wie gesagt: Das schlingt ihr dann natürlich auch nicht in zehn Minuten auf dem Weg von der einen zur anderen Halle rein und es kostet ein wenig mehr. Ist es aber wahrscheinlich auch wert.
Das liebe Geld
Auf der Buchmesse werdet ihr - wenn ihr Buchverrückte seid (und Leute, ihr lest einen Buchblog - ihr seid Buchverrückt, machen wir uns nichts vor) - eine menge Bücher finden, die euch ansprechen oder überteuertes Essen, was euren hungrigen Magen anspricht. Um nicht den Überblick zu verlieren, macht euch vorher Gedanken. Setzt euch eine Grenze, nehmt nur soviel mit, wie ihr auch tatsächlich bereit seid auszugeben und bleibt realistisch. Mit zehn oder zwanzig Euro Budget kommt ihr beim Mittagessen schon nicht sonderlich weit und könnt natürlich auch keine Unmengen an Bücher kaufen.
Wenn ihr allerdings mehr sparen wollt, dann fotografiert euch die Bücher, die euch interessieren, einfach ab und sucht sie nach der Buchmesse bei Amazon. Mit ein bisschen Glück findet ihr günstigere, gebrauchte Exemplare und ihr müsst sie nicht den ganzen Tag mit euch herumschleppen. So haben das einige meiner Freunde jedenfalls gemacht und die Idee war eigentlich wirklich gut.
Pläne sind das halbe Leben
Mehr muss ich doch eigentlich nicht sagen, oder? Am Eingang sind die Pläne vom Messegelände erhältlich, die euch gleichzeitig sagen, in welcher Halle was ausgestellt wird. Für eine grobe Orientierung können sie auf jeden Fall empfohlen werden und nur blind übers Gelände laufen und euch vom Inhalt der einzelnen Hallen überraschen lassen ist ziemlich blöd.
Außerdem lohnt es sicher, am Abend vorher mal zu recherchieren, welche Autoren sich wann auf der Buchmesse herumtreiben und Bücher signieren, welche Veranstaltungen euch ansprechen etc. So habe ich das auf den letzten beiden Buchmessen gemacht. Dieses Jahr nicht, weil ich mich einfach nur ein bisschen treiben lassen und nicht von einer Veranstaltung zur nächsten hetzen wollte, aber wenn ihr euren Lieblingsautor verpasst, weil ihr nicht wusstest, dass er kommt, könnte euch das im Nachhinein ziemlich ärgern. Deshalb: Augen auf im Straßenverkehr.
Ungewöhnliche Wege einschlagen
Die großen Verlage haben vielleicht die schönsten und größten Stände (und ich gebe zu, dass ich mich dort auch sehr viel herumgetrieben habe), aber es lohnt auch mal bei kleineren Verlagen und Ständen vorbeizuschauen. Ich bin beispielsweise mit meiner Freundin irgendwie bei den ausländischen Verlagen gelandet und habe ein reizendes Buch mit lettischer Gegenwartslyrik entdeckt und mich sofort verliebt (und es am Ende sogar geschenkt bekommen - die Frau am Stand war so unheimlich nett, wirklich!). Und ich war auch sehr angetan von den Randständen in Halle 1, also der Mangahalle, wo einzelne Manaka, ihre Mangas ausgestellt (und signiert haben). Das hat mich total geplättet, weil ich durch meine Freundin einige der Mangas kannte und dann vor den Künstlern stand und es irgendwie nur so halb realisiert habe. Ich könnte als Fan niemals direkt auf den Künstler/Autor zugehen, aber als Zuschauer ist es interessant. Und ich habe dort bei einer Künstlerin ein wunder, wunder, wunderschönes Notizbuch gekauft. Hat zwar ein wenig mehr gekostet, ist aber ein handgemaltes Unikat und ich muss jetzt noch lächeln, wenn ich es mir ansehe. Also schaut, wenn ihr Zeit habt, unbedingt mal bei dem Stand von der wundervollen Sina Simbürger von Marine Design! (Hier könnt ihr ihre Facebookseite besuchen und euch ein kleines Bild ihrer wunderschönen Zeichnungen machen.)
Ich hoffe, euch helfen die paar Tips einigermaßen weiter und viele von euch haben die Gelegenheit die Leipziger Buchmesse 2015 zu besuchen und haben eine tolle Zeit.
Alles Liebe,
Den 5. Tipp wende ich auch immer an:)
AntwortenLöschenDen nehme ich mir für die nächste Buchmesse auch mal zu Herzen. Hat schon seine Vorteile, zumal die Frankfurter Messe so unheimlich günstig vor Weihnachten und die Leipziger vor meinem Geburtstag liegt :D
LöschenDu hast die lieben Freunde vergessen. Die dürfen auf einer Buchmesse natürlich auch nicht fehlen. Mit ihnen macht das Entdecken von versteckten Schätzen doch gleich doppelt so viel Spaß. Und die Füßen tuen halb so viel weh...
AntwortenLöschenDas stimmt. Ohne das passende Buchmessen-Überlebens-Team ist es auch nur halb so erlebenswert. Obwohl mir die Füße am Ende des Tages trotzdem noch ziemlich weh getan haben :P
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