Guten Abend meine Lieben!
Vorbildlicher Buchblogger, der ich natürlich bin, folgt Anfang Mai nach Blog-Trockenphase wieder einmal eine 'kleine' Rezension. Nicht zu einem Roman, nicht zu einem Gedichtband, nein, nicht einmal zu einem populärwissenschaftlichen Sachbuch oder einer Essaysammlung. Nein. Das Buch, das ich heute (und um ehrlich zu sein nun schon seit mehr als eineinhalb Monaten) rezensieren möchte, ist nicht mehr und nicht weniger als die Bandbiographie einer deutschen Punkrock-Band. Bitte klickt an dieser Stelle nicht weg. Das Buch ist es so wert. Ich liebe es. Wirklich.
Also. Eigentlich hatte ich heute gar nicht mehr vor, irgendetwas für den Blog zu schreiben. Ich hatte einen sehr aufreibenden Morgen, nachdem ich - legendär - einfach mal mit zwei Freundinnen unsere Schulgruppe verpasst habe. Also. Zusammen mit dem Zug, in dem sie saßen. (Augenzeugen berichteten mir, dass wir beim Vorbeifahren des Zuges sehr amüsant aussahen - glaub ich gern.) Jedenfalls: Selbst ist die Frau. Zugtickets gekauft, James-Bond-artige Recherche betrieben, wo genau die Stadtführung, zu der wir mussten, startete und wann und dann durch den Erfurter Hauptbahnhof in die Straßenbahn gesprintet, bei den Einheimischen für Verwirrung gesorgt, unsere Reisegruppe tatsächlich pünktlich (!!! - und wir waren 20 Minuten später in Erfurt) eingeholt und auf die Minute genau zur Führung da gewesen. Ich besitze ja nun wirklich nicht viele typisch deutsche Eigenschaften. Aber Pünktlichkeit. Die hab ich. (Selbst bei vollendeter, herrlich dummer Planlosigkeit - es war zum Schreien heute Morgen. Aber positiv. Lustig. Wenn ihr versteht was ich meine.) Nun hat sich die ganze Aufregung nach Stadtführung, Mittagessen und Lush-Shoppingtour wieder ein bisschen geglättet und deshalb fühle ich mich wieder in der Lage, durch die Gegend zu rezensieren. Also. Los geht's.
Der Inhalt
Die Autoren
Also. Eigentlich hatte ich heute gar nicht mehr vor, irgendetwas für den Blog zu schreiben. Ich hatte einen sehr aufreibenden Morgen, nachdem ich - legendär - einfach mal mit zwei Freundinnen unsere Schulgruppe verpasst habe. Also. Zusammen mit dem Zug, in dem sie saßen. (Augenzeugen berichteten mir, dass wir beim Vorbeifahren des Zuges sehr amüsant aussahen - glaub ich gern.) Jedenfalls: Selbst ist die Frau. Zugtickets gekauft, James-Bond-artige Recherche betrieben, wo genau die Stadtführung, zu der wir mussten, startete und wann und dann durch den Erfurter Hauptbahnhof in die Straßenbahn gesprintet, bei den Einheimischen für Verwirrung gesorgt, unsere Reisegruppe tatsächlich pünktlich (!!! - und wir waren 20 Minuten später in Erfurt) eingeholt und auf die Minute genau zur Führung da gewesen. Ich besitze ja nun wirklich nicht viele typisch deutsche Eigenschaften. Aber Pünktlichkeit. Die hab ich. (Selbst bei vollendeter, herrlich dummer Planlosigkeit - es war zum Schreien heute Morgen. Aber positiv. Lustig. Wenn ihr versteht was ich meine.) Nun hat sich die ganze Aufregung nach Stadtführung, Mittagessen und Lush-Shoppingtour wieder ein bisschen geglättet und deshalb fühle ich mich wieder in der Lage, durch die Gegend zu rezensieren. Also. Los geht's.
Die Fakten
Was ist das für ein Buch?
* Bandbiographie
* sehr lustig
Wer hat's geschrieben?
* Mitglieder der deutschen
Punkrock-Band Itchy Poopzkid
Wann veröffentlicht?
* 2015 in Deutschland
Wo wurde es veröffentlicht?
* Findaway Books
Wie viel kostet der Stoff?
* 9,99 €
Will haben?
Der Inhalt
"HOW TO SURVIVE AS A ROCK BAND" beschreibt mit viel Zynismus und Humor die steinige Laufbahn einer jungen Band, die sich auf ungelenke Art und Weise ihren Weg durch die Wirren des Musikbusiness bahnt und sich dabei allen Widrigkeiten zum Trotz in der Bundesliga der deutschen Rockszene etabliert.
Geschichten über Träume, die wahr werden, Albträume, die leider auch wahr werden, Pannen auf der Bühne, gesundheitsgefährdende Videodrehs und Auseinandersetzungen mit Plattenfirmen.
Ein Buch, wild wie eine Aftershowparty, ernüchternd wie der klebrige Morgen danach im Tourbus und um ein vielfaches lehrreicher als ein Semester an der Popakademie.
Mit erschütternden Erfahrungsberichten aus insgesamt über 800 Liveshows!
(c) Itchy Poopzkid "How to survive as a rock band", Findaway Books, Eislingen
Die Autoren
Sind die unvergleichlichen Mitglieder der Band Itchy Poopzkid, 2000 gegründet, seit 2011 in der aktuellen Besetzung: Sebastian 'Sibbi' Hafner (Gesang, Gitarre, E-Bass), Daniel 'Panzer' Friedl (Gesang, E-Bass, Gitarre) und Max Zimmer (Schlagzeug). Eine gute Freundin von mir ist ein wesentlich eingefleischterer Itchy Poopzkid-Fan als ich und sie zitierte einmal eine Konzert-Review um die Band zu beschreiben: "Die gehen ab wie Schnitzel." - Und ja, nach einem Buch, einigen Ohrwürmern und einem Konzert kann ich bezeugen, dass die tatsächlich abgehen wie Schnitzel. Auf der Bühne, im Buch. Herrlich. Schwaben. Punkrock. Tollpatschig. Selbstironisch. Und - kann ich bezeugen - unheimlich nah an den Fans. Nix mit Stand und alle zum Unterschreiben anstellen. Nein, nach dem Konzert, das ich im März besucht habe, kamen sie direkt von der Bühne runter und haben unterschrieben, Fotos gemacht, sich mit den Fans unterhalten. Sehr sympathisch und sehr auf dem Boden geblieben - wirklich. Und - mal abgesehen davon, dass ich die Bandmitglieder auch so menschlich toll finde - Autoren einiger sehr amüsanten Tour-Berichte, deren Filetstücke sie 2015 zusammen in ein Buch gepackt haben - womit wir den Rahmen dann auch zur Rezension gespannt hätten. Potzblitz aber auch.
Die Rezension
Ich könnte ja hier eine ganz eigene Rezension über das Konzert der SIX-Tour schreiben, auf dem ich Ende März war. Also, bevor ich hier wieder zum literarischen übergehe: Wer sich nach dieser Rezension (oder vielleicht schon vor dieser Rezension) Lieder der Band angehört hat und sie mag (ich lasse am Ende auch noch ein paar meiner aktuellen Lieblingslieder von ihnen als Links da), dem sei von Herzen nahe gelegt, sich schleunigst auf ein Konzert zu begeben. Die gehen wirklich ab wie Schnitzel. Und sind es wirklich wert, mal live gehört zu werden.
Aber jetzt mal wieder ein bisschen zurück zum Buch: Ich habe das Buch gelesen, bevor ich Fan war und bevor ich wirklich viel von der Band gehört habe. Eine Freundin fragte mich, ob ich mit ihr auf das Konzert gehen will. Okay, dachte ich mir so, gehst du mit. Wird bestimmt nett. Und da ich sowieso schon Empfehlungen für das Buch bekommen hatte, bot es sich an, die Band darüber ein bisschen "kennenzulernen". Also. Buch gekauft. Buch angekommen. Buch aufgeschlagen. Buch gelesen. Ja, in dieser Reihenfolge. Dazwischen war nichts. Kein anderes Buch, keine andere Beschäftigung, kaum Schlaf. Es hat mich wirklich vollends erwischt. Also, die Begeisterung.
Das Buch besteht aus Bandberichten, die teilweise an den Urerlebnissen der Band kratzen und teilweise relativ aktuell sind. "Bandberichte", kann man sich jetzt denken, "schön und gut - aber muss so was wirklich sein?" - und darauf sage ich euch, meine Freunde: Ja, das muss. Wenn ihr auf Musik steht oder auch nur auf witzige Anekdoten und ein paar ehrliche Einblicke, dann ist es ein wahrhaftiges, großbuchstabiges Muss dieses Buch zu kaufen und zu verschlingen. Nicht, weil es ein Pulitzerpreis-Kandidat ist oder jemals sein wird und auch nicht, weil das Wissen über den Umgang mit Konzerten, bei denen mehr Menschen auf der Bühne als im Publikum stehen, oder den Gaffatape-Zyklus essentiell für euch sein werden - also wahrscheinlich -, sondern einfach, weil es herrlich ist. Herrlich ehrlich, herrlich witzig, herrlich selbstironisch und herrlich uneitel. Das Buch ist, wie die Band, wirklich zum lieb haben.
"Kaum Rechtschreibfehler!" - Sebastian Madsen // "Zum Glück musste ich diesen Scheiß nicht mehr lesen!" - Marcel Reich-Ranicki (Auszug aus den 'Pressestimmen' auf dem Buchrücken)
Ich würde wirklich gern einen Tourbericht-Ausschnitt vorlegen, der beispielhaft gut für das ganze Buch steht - aber es gibt einfach zu viele. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden. Aber eine Band, die ein komplettes Kapitel zum Thema Gaffatape und ein anderes zu Konzerten ohne Publikum und ein wieder anderes zu Konzerten in der Schweiz und Grenzüberquerung (primär der Schweizer Grenze - gar nicht so einfach, so viel sei schon mal verraten) verfasst, kann nur gute Tipps für aufstrebende Bands geben - und auch für alle anderen, die (wie ich) einfach nur gern Tour-Anekdoten lesen.
Das Buch ist teilweise sehr lustig, leicht und locker zu lesen und eignet sich hervorragend zum Verlieben in diese Band. Und daneben ist es - tatsächlich - auch noch sehr lehrreich. Wer also schon immer mal eine Band gründen und am Leben erhalten wollte: Hier gibt's amüsante Basics.
Wer von euch nun immer noch mit sich kämpft und sich unsicher ist, ob das Buch tatsächlich sein Geld wert ist (ist es), kann gern den YouTube-Kanal von Itchy Poopzkid besuchen und dort verschiedenen Buchausschnitten lauschen (und, wenn er einmal dort ist, auch gleich sämtliche Tourvideos ansehen, die mir in letzter Zeit schon so oft den Tag gerettet haben, dass ich gar nicht mehr mitzähle). Des weiteren gibt es sämtliche Lieder der "alten" Alben von Itchy Poopzkid dort seit einigen Tagen hochgeladen und einige wirklich tolle Musikvideos - ihr könnt euch also nicht nur literarisch, sondern auch noch akustisch bereichern. Toll? Toll. Und wem das immer noch nicht reicht: Auf der Website der Band findet ihr neuere Tourberichte, die euch einen kleinen Einblick in das wilde Leben einer deutschen Punkrock Band ermöglichen. Links gibt's unten.
Links zum Weiterlesen
» letzter Post (Montagsfrage)
» letzte Rezension ("Lists of Note - Aufzeichnungen, die die Welt bedeuten" von Shaun Usher)
akustische Bereicherungen für euer Leben:
(unter anderem inspiriert durch dieses Video schenkte eine Freundin von mir dem Sänger eine Gummiente mit einer Gitarre und einer zum Verwechseln ähnlicher Frisur.)
Alles Liebe,
Antonia
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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.