3/02/2015

Montagsfrage: Glaubst du, dass Bücher dein Denken/Handeln schonmal beeinflusst haben?


Es ist vollbracht. Ich habe endgültig gegen die schniefenden, niesenden und röchelnden Bazillenträger in öffentlichen Verkehrsmitteln und der Schule verloren. Die Nase ist zu, mein Hals kratz und ich fühle mich hitzig. Ohne groß ins Detail zu gehen: Eine Erkältung kommt selten allein. 
Dafür hatte ich heute aber auch nur vier Stunden Schule (Und nochmals: Eine Erkältung kommt selten allein...) und zwei Arbeiten*. Ja, man kann halt nicht alles haben. 

Trotzdem will ich ja den Blog wenigstens etwas aus dem künstlichen Schul-Kurarbeiten-Koma holen und da ich (fast) nichts lieber tue, als an den wöchentlichen Fragerunden teilzunehmen... Na ja... Mach ich das jetzt mal einfach, würde ich sagen. Also. Ohne großes Trara. Hier kommt die Montagsfrage (Ach verdammt, ich war so guter Hoffnung, dass "Montagsfrage" noch auf die letzte Zeile in meinem Entwurf passt. Gut. Dann muss die hässliche Lücke jetzt eben mit einer ellenlangen Klammer gefüllt werden - bitte sagt mir, dass ich nicht die Einzige bin, die solche Komplexe hat). 


Ich kann diese Frage zu 100% mit Ja beantworten. Und ich verfechte die Theorie, dass alles, was wir aufnehmen (z.B. auch durch ein Buch) unser Denken und Handeln irgendwie beeinflusst. Sowohl im positiven, negativen, gewünschten und ungewünschten Sinne. Und desto tiefer die Beziehung zur Geschichte ist, desto tiefer ist auch der Einfluss, den sie auf uns hat. (Ich habe mit Absicht Beziehung nicht in Anführungszeichen gesetzt, denn... Leute... Ihr lest einen Buchblog... Ich denke, ihr versteht :D) (Waaaaaaaaa - ZEILENUMBRÜCHE! VERFLUCHT SEID IHR! SEID VERFLUCHT!) (*hihi*)

Mich persönlich hat Harry Potter wahrscheinlich sehr beeinflusst - wenn wir mal ganz beim Urschleim anfangen wollen. Die erste Buch-Leidenschaft beeinflusst jeden. Und wenn es sich dazu auch noch um Harry Potter handelt... Na ja. Wir verstehen uns. (Wir verstehen uns - wenn ich das mal so sagen darf - heute wirklich außerordentlich gut :D) 
Ich glaube, dass viele Leute in meinem Alter (und ein paar Jahre über mir) durch Harry Potter beeinflusst wurden und vielleicht auch die Moral und den Anstand aus dem Buch mitgenommen haben. Jedenfalls hoffe ich das. 

Bücher, die mich auch noch sehr bewegt und gerührt und zum Nachdenken gebracht haben, wären Und in mir der unbesiegbare Sommer von Ruta Sepetys, Die Bücherdiebin von Markus Zusak, Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green, Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis (Namensvetterin AHU!), Zwei an einem Tag von David Nichols und Eine echt verrückte Story von Ned Vizzini. Bei den Biografien und Sachbüchern wären Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers von Walter Isaacson, Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend von Andreas Altmann, Der Gotteswahn von Richard Dawkins und Der Herr ist kein Hirte von Christopher Hitchens zu nennen. Ansonsten kann man noch sagen, dass mich Der Fänger im Roggen wirklich sehr berührt hat. Und das sage ich nicht, weil es ein Klassiker ist, der einfach gut klingt, sondern weil ich das Buch wirklich mag und nur darauf warte, dass jemand anderes diese Liebe ebenfalls entdeckt. 

Eigentlich alle dieser Bücher haben mehr oder weniger Melancholie. Eigentlich sind sie alle auf ihre Art traurig. Aber ich habe in jedem dieser Bücher eine gewisse Schönheit gefunden. In der Art, wie sie geschrieben sind und in der Art, in der sie ehrlich sind. Jeder einzelne dieser Bücher hat mich hoch gebracht und aufatmen lassen und weitermachen lassen und ich danke jedem einzelnen Autor dafür, dass er mich hat teilhaben lassen und mir die Möglichkeit gegeben hat, durch sein Medium eigene Gedanken zu den Themen zu entwickeln.

Liebe Grüße, 






* Ich musste jetzt erst einmal überlegen, was ich dazu noch sagen wollte und deshalb schreibe ich den Satz und denke nach und denke nach und denke nach und... Nein, ich komm nicht drauf. Sorry für das verschwendete Sternchen. 

Alle genannten Bücher: 

Harry Potter von J.K. Rowling (Band 1-7)
Und in mir der unbesiegbare Sommer von Ruta Sepetys 
Die Bücherdiebin von Markus Zusak
Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis 
Zwei an einem Tag von David Nichols**
Eine echt verrückte Story von Ned Vizzini 

(Wieso müssen Titel von Biografien immer so lang sein?!)
Der Gotteswahn von Richard Dawkins 
Der Herr ist kein Hirte von Christopher Hitchens 

Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger

** Ich weiß bis heute nicht, wieso ich dieses Buch so abgöttisch liebe. Aber ich habe es in einer meiner wahrscheinlich schlimmsten Schreib-Krisen gelesen (halbes Jahr keine Arbeit am Buch, weil ich überhaupt keinen direkten Bezug mehr dazu hatte) und danach bin ich rausgekommen. Mir hat die Sprache irgendwie gut gefallen und ich fand es erfrischend und wahrscheinlich war es genau das, was ich gebraucht habe. Jedenfalls hat es mich aus einem tiefen Krisen-Loch herausgeholt und nicht durch den Inhalt etwas Großes gemacht, sondern durch seine pure Existenz. Und wenn das nicht schön und poetisch ist, dann weiß ich auch nicht. 

4 Kommentare:

  1. Hallo Antonia,

    es wundert mich nicht, dass dich gerade die traurigen, melancholischen Bücher beeinflusst haben. Gerade diese sind es doch, die uns Bücherwürmer richtig zum Nachdenken bringen und uns das Leben schätzen lassen, eben weil es nicht immer nur schön und zum Lachen ist.
    Und übrigens: ich habe "Der Fänger im Roggen" auch gelesen und geliebt, weil es so herrlich kritisch ist. ;)

    Viele liebe Grüße,
    Elli

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    1. Hallo :)

      Die Sache am Leben ist vielleicht, das es nie wirklich zum Lachen ist. Und die Kunst ist, es trotzdem zu tun.

      Und ja, genau das macht diese Bücher so besonders. Sie ziehen unsere Mundwinkel weiter nach unten, als gewöhnlich, aber am Ende lächeln und leben wir trotzdem weiter. Die Erde dreht sich auch, wenn sie für uns einen Moment stillzustehen scheint. Und das ist gleichermaßen traurig und ermutigend, wenn du mich fragst.

      Liebe Grüße :)

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  2. Halli Hallo,

    ich finde auch, dass uns Bücher beeinflussen in jeder Hinsicht.

    Ich finde aber auch, dass manches Erlernte durch Bücher erst später sozusagen "erweckt" wird.

    LG von einer neuen Leserin
    Steffi

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    1. Huhu :)

      Ja, wahrscheinlich sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinne. Am Ende werden wir von allem geprägt, was uns in unserem Leben so begegnet und jedem ist am Ende selbst überlassen, was er daraus macht.

      Liebe Grüße & ich hoffe, du hast viel Spaß mit meinem Geschreibsel :)
      Antonia

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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.

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