11/30/2015

Montagsfrage: Liest du auch Bücher, die nicht aktuell (also in den letzten Jahren erschienen) sind, aber nicht zu den Klassikern zählen?


Hallo meine Lieben!

Heute melde ich mich mal zu bereits etwas fortgeschrittener Stunde mit der dieswöchigen (ein Wort, das ich zueben erfunden habe) Montagsfrage zurück. Ich hatte einen schulfreien Montag und habe ihn für total vorbildlich-produktive Tätigkeiten genutzt. Einen Zahnarzttermin zum Beispiel und Weihnachtseinkäufe, die jetzt - man merke an: am 30. November (!!!) - bereits ALLE erledigt sind. Ich glaube, ich habe mich schon lang nicht mehr so organisiert und erwachsen gefühlt. Der innere Chaot ist also vorerst an einen IKEA-Wippsessel gefesselt und mit Seiten aus einem Studienratgeber geknebelt, weil gerade meine ihrem Alter entsprechend handelnde Seite am Zug ist. Hat vor allem in der Vorweihnachtszeit seine Vorteile. Dann muss man nämlich keine Angst haben, beim Weihnachtseinkauf irgendwelche Gliedmaßen einzubüßen, weil man vor dem Laden einer mittelalten Hausfrau den Kiefer ausrenken muss, um den letzten riesigen Plüsch-Elch zu ergattern. Eine Sache, die ich vielleicht oder vielleicht auch nicht bereits irgendwann einmal genötigt war, zu tun. (Die Vorstellung, dass ich jemandem den Kiefer für ein Kuscheltier ausrenke, ist weniger als gar nicht glaubwürdig, weil das ungefähr gewaltvollste, das ich jemals gemacht habe, ein Gesichts-Kratzer war... Bei mir selbst... Weil ich die Angewohnheit habe, zu wild zu gestikulieren... Aber wer weiß, vielleicht schlummern ja in dem Fair-Trade-Mode-kaufenden, Spinnen-nach-draußen-tragenden Vegetarier, a.k.a. michdens, ganz, ganz tiefe Abgründe.)

Irgendwie fällt mir gerade auf, wie legendär weit ich gerade wieder mit der Einleitung abgeschweift bin. (Nicht meine Schuld - ich bin ein bisschen fiebrig, weil Einkaufen mich ohne Ende fertig macht, und man kann da ja nun weiß Gott keine Logik von mir erwarten.) Und bevor ich noch eine Klammer abtippe (ups, zu spät), fahre ich jetzt mit dem richtigen Teil dieses Posts fort: 


Liest du auch Bücher, die nicht aktuell (also in den letzten Jahren erschienen) sind, aber nicht zu den Klassikern zählen?


Also ich habe schon die Angewohnheit, von Zeit zu Zeit ein bisschen "ab vom Schuss" zu lesen, wenn man das so nennen darf. Ich bin die Art von Person, die dreißig-Jahre alte lettische Gedichtbände auf der Buchmesse kauft (kein Witz, hier ist mein Post von der Buchmesse und da die Gedanken zu Ārija Elksnes "Lob dem Vergänglichen" - ein Post, der tiefer geht, als ich ihn in Erinnerung hatte...) und in seiner Freizeit zweihundert Jahre alte Reise-Erinnerungen liest, von einem Autor, dessen Namen mir gerade entfallen ist, dessen Buch aber auf subtile Weise im Bücherschrank im Wohnzimmer gelandet ist. Also ich lese tatsächlich von Zeit zu Zeit unbekannte und alte Bücher von unbekannten und alten Autoren und werde dabei teilweise immer wieder sehr positiv überrascht.

Vielleicht bin ich da ein bisschen eigen, aber ich finde, dass solche Lese-Angewohnheiten jedem ans Herz zu legen sind. Okay, das sollte ich vielleicht jetzt noch kurz erklären... Also: Ich schreibe ja (nicht nur Blogeinträge sondern von Zeit zu Zeit auch mal ganze Kapitel) und bin immer auf der Suche nach Inspiration. Irgendwelchen Gedanken, irgendwelchen Gefühlen. Nun kann man in Klassikern nach so etwas suchen, in den Büchern, die jeder kennt und schon tausend mal gelesen hat - und das ist vollkommen in Ordnung, weil die Bücher ja nicht ohne Grund schon tausend Mal gelesen wurden und inspiriert haben. Sie sind eben gut, großartig, wahre Meisterwerke. Wissens-Bündel. Auf ihre Weise schön. Aber wenn man neue Wege gehen will, muss man bereit sein, Gedanken nicht nur bei den üblichen Verdächtigen zu suchen, sondern breit gefächerter, ein bisschen offener für alles zu lesen. Gerade das hat so einen gewissen Reiz. Etwas zu lesen, das nie groß geworden ist, das schon längst vergessen wurde. Irgendwelche Worte, die schon so viele Jahrzehnte von niemandem mehr gesehen wurden. Ihr seid die eine Person, die hundertfünfzig Jahre später dieses Buch gefunden hat. Nicht, weil es Standardliteratur ist, sondern einfach aus purem Zufall. Euer persönlicher Schatz. Das ist schon ein bisschen magisch. Und genau deshalb liebe ich die alten unbekannten Bücher so sehr. 

Alles Liebe,
Antonia


Links zum Weiterlesen


» letzter Post [Montagsfrage: Gab es dieses Jahr für euch ein Buch/Bücher, das/die ihr als totalen Flop bezeichnen würdet?, 23.11.2015]
» vorletzte Montagsfrage [Liest du bei Büchern auch schon mal das Ende zuerst oder würde das dein Lesevergnügen zerstören?, 16.11.2015]

» Gedichtgedanken ["Lob dem Vergänglichen" von Ārija Elksne]
» Leipziger Buchmesse 2015 [Eindrücke]

1 Kommentar:

  1. Wenn Sie sich mit Ihren Kursarbeiten überfordert fühlen, ziehen Sie ghostwriting-Dienste in Betracht. Sie stellen professionelle Autoren zur Verfügung, die Ihnen beim Verfassen von Essays, Abschlussarbeiten und Forschungsarbeiten helfen können, sodass Sie sich auf andere Prioritäten konzentrieren und gleichzeitig Ihren akademischen Erfolg sicherstellen können.

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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.

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