8/01/2016

JULI - Niederlande, Organisationsyoga und 2. Blog-Geburtstag (+ Gewinnspiel)

Hallo meine Lieben,

Bevor es mit dem Monatsrückblick los geht: Ich erinnere noch einmal daran, dass das Geburtstagsgewinnspiel noch bis heute Abend 23:59 Uhr läuft und ihr definitiv daran teil nehmen solltet. Hier geht's lang, es lohnt sich! So, jetzt aber mit dem eigentlichen Konsens dieses Beitrages weiter...

Mein erster Monat in den Niederlanden ist praktisch nur so vorüber geflogen und deshalb wurde ich (mal wieder) von der Tatsache überrumpelt, dass ja heute wieder ein Monatsrückblick ansteht. Was es einmal mehr beweist: Ich werde langsam und stetig zu einer dieser schrulligen alten Damen, die über nichts anderes reden als das schnelle groß und erwachsen und alt werden von ungefähr jedem und anschließend vollkommen aus dem Blauen heraus überfordert mit Elektronik sind und man sich fragt, wo denn die Elektronik, mit der sie überfordert sind, eigentlich so zusammenhangslos hergekommen ist. Okay, der zweite Punkt ist heute eher der Tatsache geschuldet, dass ich gerade zwei meiner insgesamt vier Niederländisch-Examen hatte (von denen 50% sogar ganz gut gelaufen sind und andere 50% nicht das Gelbe vom Ei waren) und mein Gehirn irgendwie Brei ist. Ich glaube, ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht so heftig und oft vertippt, wie gerade. Jeder zweite Buchstabe ist verdreht und ich schreibe Wörter klein, die groß gehören und Wörter groß, die klein gehören und ich brauche dringend einen Mittagsschlaf oder irgendetwas ähnlich Entspannendes.

Aber bevor ich mir - seien wir ehrlich - den restlichen Nachmittag Gilmore Girls anschaue (im Zuge der Prokrastination, die ich gerade betreibe, habe ich schon fast die komplette erste Staffel am letzten Wochenende geschafft), möchte ich wenigstens noch ein kurzes Juli-Resümé ziehen.

Der Juli war der erste Monat meines Lebens, in dem ich ohne Unterbrechung im Ausland war und ist gleichzeitig die längste Zeit, die ich überhaupt jemals von Zuhause weg war. Die meisten künftigen Kommilitonen von mir, sind nach dem Abi schon mal ein Jahr durch die Gegend gereist, haben ein freiwilliges Jahr gemacht und - auf kurz oder lang - irgendwie schon mal gelernt, allein mit sich zurechtzukommen, bevor sie in die Niederlande gezogen sind. Und wenn sie das nicht hatten, dann sind sie auf irgendeinem anderen Weg mal einen Umweg gegangen und haben daraus gelernt und so weiter und so fort. Deshalb habe ich mich zu Beginn des Monats teilweise noch ein bisschen kükenhaft gefühlt, zwischen diesem ganzen ausgewachsenen Geflügel (dieser subtile Vergleich bestätigt meine Meinung, dass ich definitiv nicht schreiben sondern schlafen sollte). Aber wie das halt so ist. Man lernt immer mehr Leute kennen und irgendwann geht einem auf, dass man nicht die einzige Person ist, die teilweise noch ein bisschen verpeilt durch die Gegend irrt und - selbst wenn - darüber eher lachen als verzweifeln sollte.

Kurzum: Es wäre übertrieben zu sagen, dass ich einen holprigen Start hatte, weil ich verliebt in Nijmegen bin und mich dank vieler lieber Leute (es eskaliert heute eindeutig mit den Alliterationen) auch genau ein Mal aufgetretenes Heimweh gut überlebt habe. Meine Sorge war anfangs, neue Freunde zu finden (Obwohl ich mit so was eigentlich gar keine Probleme habe, aber eine Stimme im Hinterkopf ist ja immer da, die "DU WIRST EINSAM UND ALLEIN STERBEN" flüstert - nein? Nur bei mir? Auch okay.) - und diese Angst war (im Nachhinein betrachtet) vollkommen unbegründet. Ich habe tolle Leute kennengelernt und bin guter Dinge, dass wir uns auch nach dem Sprachkurs und trotz unterschiedlicher Studienrichtungen nicht aus den Augen verlieren. Was allerdings wirklich ein bisschen holprig vonstatten ging war die eigene Organisation. Nicht, weil es wirklich gehakt hat, sondern weil man selbst eine unheimliche Angst hat, irgendeinen riesigen Fehler zu machen und anschließend vollkommen durchdrehen zu müssen. Man muss nicht durchdrehen. Das eigene Leben sieht von der eigenen Perspektive immer wie ein viel größeres Bündel Chaos aus als es eigentlich ist. Also sage ich es noch mal: Nicht den Kopf verlieren. Denn wenn ich mir so die kleinen Problemchen ansehe, mit denen ich mich rumschlagen musste, denke ich am Ende der letzten paar Wochen: Hast du eigentlich ganz gut gelöst. Und mit jedem kleinen Problemchen mehr wird man sowieso entspannter. Kann also nur besser werden.

Blogtechnisch war letzten Monat neben dem Sprachkurs (der teilweise wirklich viel Zeit geraubt hat) relativ solide was los, was mich natürlich ein bisschen stolz macht. Die Classic Confessions laufen, die Niederländisch für Anfänger-Beiträge laufen und nebenbei ist mein kleines Stückchen Internet vor einigen Tagen zwei Jahre alt geworden. Ich freu mich immer noch wie ein kleiner Schneekönig, dass ich selbst so gut durchgehalten habe und immer noch am Schreiben bin, was natürlich ohne die lieben Kommentare etc. irgendwann nicht mehr möglich gewesen wäre. Oben habe ich es bereits erwähnt, aber eine viel ausführlichere Dankesrede habe ich im Geburtstagspost geschrieben und dort gibt es auch ein Dankeschön-Gewinnspiel für alle die treuen Tomaten (Alliterationen, ernsthaft), die mir das Bloggen so angenehm machen. Schaut mal vorbei. Heute läuft es noch.

Ansonsten bin ich dann nächste Woche endlich auch mal wieder für ein paar Tage in Deutschland und freu mich schon wieder Katzen, Bruder und Freunde wiederzusehen (meine Eltern natürlich auch, aber die waren ja zwischenzeitlich schon mal oben) (und ja, ich weiß, zu viel wieder) (wieder, wieder wieder) (Ich glaube, jedes Mal, wenn ich so was mache, stirbt irgendwo ein Lektor.) und vor allem auf voll-gedeckte Frühstückstische und fertig serviertes Mittag. Ich koche zwar sehr gern und würde auch mein Leben nicht mehr gegen Hotel Mama tauschen wollen, aber bei Muttern schmeckt's ja bekannter Weiße immer noch am besten. Und außerdem fehlen mir meine Bücher, die noch in meinem alten Kinderzimmer in Umzugskartons stehen. Und mein Harry Potter and The Cursed Child-Skript liegt auch bei meinen Eltern und auf das freu ich mich sowieso. Also. Morgen kommt meine Mutter hoch, packt mich dann am Donnerstag ein und bringt mich zurück in die Heimat und ich freu mich schon drauf.

Morgen kommt dann die Auslosung für's Gewinnspiel und ein Examens-Review bei Niederländisch für Anfänger. Ich freu mich schon drauf, das alles hinter mich zu bringen (also das Examen, nicht die Posts :D) und erst mal nicht mehr bei schönstem Wetter in Klassenzimmern sitzen zu müssen und endlich dem Studium vollends entgegenfiebern zu können. Aber bis dahin...

Liebe Grüße,
Antonia

P.S.: Alle Tippfehler, Satzbaufehler etc. tun mir wirklich leid, aber ich bin nach diesem ganzen niederländisch Schreiben und Reden heute einfach nur hinüber. Deshalb, lest sie, nehmt sie war und behaltet sie dann :D

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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.

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