manchmal hat man solche Tage, da muss man einfach ein paar Gedanken loswerden. Dinge, die einen tief bewegt haben, mit der Welt teilen. Mal ein bisschen von Büchern abrücken, ohne Geschichten im Allgemeinen aus den Augen zu verlieren.
Ich habe heute - beziehungsweise heute Abend - so ein Gedanken-loswerd-Bedürfnis und ich dachte mir, dass ich euch das unmöglich vorenthalten kann.
Aus irgendeinem mir vollkommen unerklärlichen Grund liebe ich Dokumentationen (und auch gern mal wissenschaftlich orientierte Bücher - um bei der eigentlichen Thematik meines Blogs zu bleiben...) und heute dachte ich mir, dass ich mal wieder eine meiner absoluten Lieblings-Dokus hervorkrame und einen Doku-Dienstag mache. Und so habe ich heute Abend nach einer ziemlich langen Zeit mal wieder Bowling for Columbine gesehen.
Bowling for Columbine ist eine eigentlich relativ bekannte Dokumentation vom amerikanischen Filmemacher Michael Moore. Und auf der Rückseite der DVD steht etwas, was mein Bedürfnis, etwas über diese Dokumentation zu schreiben, ziemlich gut auf den Punkt bringt:
"YOU'LL LAUGH,
YOU'LL CRY"
Empire
Als ich diese Dokumentation das erste Mal sah, war ich fasziniert. Ich habe beim ersten Mal, soweit ich mich erinnern kann, weder geweint, noch gelacht. Schlichtweg, weil Michael Moore eine tiefgründige, eine bewegende Dokumentation geschaffen hat, die trotzdem auf ihre Weise locker ist. So eine Art von Stimmung, die einen einfach nur Nachdenken lässt. Ohne große Gefühlsausbrüche. Jedenfalls war es bei mir so.
Warum also nehme ich jetzt ein Zitat rein, welches ich im Vorhergegangenen eigentlich vollkommen für mich persönlich widerlegt habe?
Nun... Weil ich die Dokumentation heute noch einmal gesehen habe und weinen musste.
Und das ist komisch. Ich bin wirklich ein sehr nah ans Wasser gebauter Mensch. Ich fühle schnell mit Charakteren in Filmen und Situationen mit. Aber Dokumentationen bringen mich eigentlich nicht so oft zum Weinen. Ich muss mal schmunzeln, ich denke viel über sie nach, bin tief gerührt und betroffen oder schlage bei einigen Daten die Hände über dem Kopf zusammen. Aber heute haben mich einige Aspekte weinen lassen.
Als der Amoklauf in der High School in Columbine passierte, war ich noch zu klein um irgendetwas davon mitzubekommen. Aber als ich heute diese Bilder sah, als diese Schüler aus der Schule gelaufen kamen, musste ich die ganze Zeit daran denken: "Wie geht es Menschen, die als Eltern draußen warten und irgendwann feststellen, dass ihr Kind niemals zu ihnen zurück kommt?" Und das hat mich wirklich bewegt. Dieses Zeugnis von Dingen, die Menschen anderen Menschen antun. Dieser ganze Waffen-Wahnsinn, um den es ja in der Dokumentation eigentlich geht.
Dieses Thema ist es wert, dass man sich damit auseinandersetzt. Und ich bin froh, dass sich Menschen wie Michael Moore damit auseinandersetzen, die tatsächlich etwas von ihrem Handwerk verstehen.
Ich weiß nicht, ob diese Doku-Dienstag-Geschichte eine Regelmäßigkeit entwickelt (jede Woche, alle zwei Wochen... so etwas in der Art). Aber für heute empfehle ich allen, die bereit sind mal das Buch aus der Hand zu legen und eine wirklich gute Dokumentation ansehen wollen Bowling for Columbine. Wer Interesse bekommen hat und die Dokumentation anschauen will, kommt hier zum Trailer auf YouTube (Achtung, ist auf Englisch!) und hier zur DVD bei Amazon.
Liebe Grüße,
Antonia
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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.