Hallo meine Lieben!
Mich hat gestern etwas eine kleine Weile wachgehalten, was sich schon seit Wochen in mir breit macht und irgendwie jetzt seinen unaufgeregt-aufgeregten Höhepunkt gefunden hat.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass das Faszinierendste an der Jugend ist, dass wir uns gleichermaßen unsterblich und endlich fühlen. Manche mehr, manche weniger. Aber es ist doch schon mehr Sarkasmus, als Ironie, dass wir die Endlichkeit an einem Tag so weit in die Zukunft prophezeien, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen, und am nächsten mit voller Wucht von ihr getroffen werden, obwohl sie (bei den meisten) wirklich noch Jahrzehnte in der Zukunft liegt.
Ich gehöre zu den Menschen, die sich permanent ihrer Endlichkeit bewusst sind. Weil sie Krankheit in der Familie erlebt haben oder einfach nur chronische Überdenker sind (nicht im Sinne von ich-überdenke-etwas, sondern ich überdenke mich - Kopfschmerz-Überdenken - so in der Art).
Ich will den Grund dieses Posts kurz machen: Eine sehr gute Freundin von mir hat gestern beim Snowboarden ihren Helm hingeärmelt. Und als jemand, der selbst Ski fährt, hat mich das schon ein bisschen sprachlos gemacht. Wenn dein Helm kaputt geht, bist du wirklich, wirklich, wirklich richtig schlimm gestürzt und ohne groß zu Überlegen, kann man sich vorstellen, was ohne den Helm mit der Schädeldecke passiert wäre.
Meine Freundin ist mit Kopfschmerzen und einem heftigen Muskelkater weggekommen. Nichts Dramatisches. Aber mich macht die Tatsache, dass Helme zerbrechen können immer sehr melancholisch. Nicht nur, weil ich höheren Mächten, an die ich nicht glaube, danke, dass sie einen trug, sondern weil selbst mir, die sich einbildet im ständigen Bewusstsein der eigenen Endlichkeit zu leben, die Verletzlichkeit unseres Körpers irgendwo einen Stich versetzt.
Auf einer Zerbrechlichkeitsskala von 1 bis 10 (1 ist Glas, 10 ist ein Nokia-Handy), schätze ich, sind unsere Körper vielleicht irgendwo bei 2, 2,5 oder 3. Wir müssen uns keine Illusionen machen. Das Leben ist verdammt endlich und meist viel zu kurz. Uns kann überall alles passieren und die Kunst ist wahrscheinlich, trotzdem mutig zu sein und die eigene - auf mich bezogen - Angst zu überwinden.
Ich wünschte, es gäbe mehr zerbrochene Helme und weniger zerbrochene Menschen. Ich wünschte, es gäbe weniger Krankheit und weniger Endlichkeit.
Der, den ich liebe
Hat mir gesagt
Daß er mich braucht.
Darum
Gebe ich auf mich acht
Sehe auf meinen Weg und
Fürchte von jedem Regentropfen
Daß er mich erschlagen könnte.
[Berthold Brecht]
Tut mir alle einen Gefallen und passt auf euch auf. Und wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt Berthold Brecht. Wir dürfen uns nicht vor unserem Tod fürchten, weil wir Angst davor haben zu sterben, sondern weil andere Angst haben, dass wir sterben. Und wir müssen uns bewusst werden, wie wertvoll unser Leben wird, durch die Menschen, die uns lieben.
Also wenn ihr überlegt etwas Gefährliches zu machen, macht es nicht, wenn es nicht sein muss. Und tragt Helme und vor allem ständig euren Verstand.
Alles Liebe,
Antonia
Liebe Antonia,
AntwortenLöschenmich hat es grade sehr geschockt, als ich gelesen habe, dass man seinen Helm kaputt machen kann...
Ich hoffe dir geht es gut :)
Viele Grüße, Julia
PS: Hoffentlich bricht sich der Ausbilder nicht wieder das Schlüsselbein ;)
Also beim Skifahren 😉
LöschenHuhu du :)
LöschenJa, das hört sich für Außenstehende wahrscheinlich total komisch an, aber unter Skifahrern schockiert es schon ganz schön (mich zumindest). Glücklicherweise geht's meiner Freundin gut und ich hoffe, dass das der letzte etwas ernstere Skiunfall war, der jemandem, der mir nahe steht, oder mir selbst passiert ist.
Oh ja, ist zwar nicht der Helm, aber trotzdem doof :P (und meist passiert einem so etwas auch grundsätzlich am ersten Tag auf der Piste xD)
Liebe Grüße & grüß den Rest schön :)