Ich habe nun die letzten paar Freitags Fragen von Wölkchen ausgelassen, da ich von meinen Klausuren so gestresst und genervt war, dass ich keine Muße zum schreiben hatte. Der größte Teil vom ersten Halbjahr und alle meine Klausuren sind jetzt aber rum und siehe da: Schon habe ich wieder Lust und Laune meinen Blog zu entstauben.
Ich werde mir alle Mühe geben, über Weihnachten intensiver zu bloggen, als die Wochen davor, aber ich denke, dass ich das hinbekomme. Zum Überblick: In den nächsten paar Tagen werde ich die Rezi zu Wer die Lilie träumt von Maggie Stiefvater schreiben (endlich!) und vor allem den Tag machen, der ebenfalls schon eine geraume Zeit auf meiner Liste steht (endlich!!!). Für Weihnachten plane ich auch noch einen Post, dann werden die Montags- und Freitagsfragen jetzt auch endlich wieder kommen (apropos Montagsfragen, die ja bisher von LiBROMANiE ausgerichtet worden: Mir tut es wirklich in der Seele weh, dass Nina vorerst damit aufhört, kann es aber verstehen, schließlich ist es auch immer Arbeit so etwas vorzubereiten etc.) und ich hoffe, dass ich auch wieder ein bisschen mehr lesen kann (Haus des Hades, Der Distelfink, Alcatraz 2+3, Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen], Will & Will und und und... Ich habe für den Dezember noch eine Meeeeeenge vor...).
Aber jetzt hab ich mich schon wieder chronisch verquatscht (Ich schreibe 'chronisch', weil ich Wiederholungstäter bin, wenn man da überhaupt noch von "Wiederholung" sprechen kann - es kommt mir so vor, als wäre der Ausdruck noch viel zu harmlos für die Ausmaße an Verquatschen, die ich jedes Mal fertig bringe...) (Okay, schon wieder passiert. Jetzt hör ich aber auf.) (Wirklich.) (Gleich.) (Echt, gleich.) (Glei-eich.) (Okay. Jetzt ist Schluss.)
Die Bücherfrage:
Was hältst du von typischen Buchklassikern? -
Welche hast du schon gelesen?
Hm. Das rüttelt jetzt schon ein bisschen meinen inneren Philosophen. Wie definieren wir überhaupt Klassiker? Ich werde jetzt nicht bei Wikipedia nachschlagen oder im Duden oder sonst wo und die Definition hier aufschreiben*, sondern die Frage für mich persönlich beantworten.
Klassiker sind Modeerscheinungen, die so prägend waren, dass sie ihr Dasein als Modeerscheinungen verlassen haben und noch Generationen später gelesen werden. Und ja, wenn man Klassiker so definiert, dann kann ich schon sagen, dass ich von vielen sehr viel halte. Man muss nicht alles gut finden und nicht alles, was alt ist, ist auch gleich ein Klassiker. Ich persönlich verteufle zum Beispiel Gottfried Keller (Sei verdammt, Gottfried Keller!), nachdem ich mich durch "Kleider machen Leute" quälen musste. Meiner Meinung nach ist "Kleider machen Leute" keine Inspiration. In irgendeiner Weise. Und deshalb zählt es für mich nicht als generationsprägend, de facto nicht als Klassiker. Viele würden es da einordnen, ich finde das Buch langweilig und unbewegt. Natürlich passiert was, aber es bewegt sich nichts. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der von einem Buch von Gottfried Keller bewegt war, es als Inspiration ansieht oder dauernd daraus zitiert (oder überhaupt irgendwann mal darauf zitiert). Dagegen kenne ich eine Menge Leute, die von Shakespeares Werken inspiriert worden, von Goethe und Schiller oder von mir aus auch von Heine-Gedichten (ich liebe Heinrich Heine so sehr!).
Klassiker sind Modeerscheinungen, die so prägend waren, dass sie ihr Dasein als Modeerscheinungen verlassen haben und noch Generationen später gelesen werden. Und ja, wenn man Klassiker so definiert, dann kann ich schon sagen, dass ich von vielen sehr viel halte. Man muss nicht alles gut finden und nicht alles, was alt ist, ist auch gleich ein Klassiker. Ich persönlich verteufle zum Beispiel Gottfried Keller (Sei verdammt, Gottfried Keller!), nachdem ich mich durch "Kleider machen Leute" quälen musste. Meiner Meinung nach ist "Kleider machen Leute" keine Inspiration. In irgendeiner Weise. Und deshalb zählt es für mich nicht als generationsprägend, de facto nicht als Klassiker. Viele würden es da einordnen, ich finde das Buch langweilig und unbewegt. Natürlich passiert was, aber es bewegt sich nichts. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der von einem Buch von Gottfried Keller bewegt war, es als Inspiration ansieht oder dauernd daraus zitiert (oder überhaupt irgendwann mal darauf zitiert). Dagegen kenne ich eine Menge Leute, die von Shakespeares Werken inspiriert worden, von Goethe und Schiller oder von mir aus auch von Heine-Gedichten (ich liebe Heinrich Heine so sehr!).
Nicht jeder muss in allem einen tiefen Sinn finden. Jeder hat Literaturepochen oder Bücher, die er nicht mag oder besonders vorzieht. Die Sache ist aber, dass Menschen für Klassiker Euphorie haben. Und nicht einfach nach zehn Jahren aufhören über dieses Buch zu reden oder davon fasziniert zu sein. Das macht für mich Klassiker aus: Dauerhafte Aktualität und Begeisterung, die über das normale Lieben eines Buches hinausgeht und sich in einem Leben dessen Botschaft ergibt. Und wie könnte man so etwas nicht von ganzem Herzen gutheißen, zumal Begeisterung mein Lieblingsteil am Mensch-sein ist.
Spontan fallen mir natürlich Werke von Goethe (die ich sehr mag) und Schiller (die ich auch mag) ein, Storm haben wir in der Schule auch gelesen und ich fand "Der Schimmelreiter" auch gut, obwohl das Ende blöd war und ich das Buch auch nicht als lebens- und generationsändernd beschreiben würde (zumindest zur heutigen Zeit). Tatsächlich ist aber eins meiner Lieblingsbücher ein amerikanischer Klassiker: Der Fänger im Roggen. Ich. Liebe. Es. So. Sehr!
Wenn ich aber eine Prognose aufstellen darf, dann würde ich sagen, dass Harry Potter sind jetzt schon zu so einem Klassiker entwickelt hat, dass ich auf die "kommenden" Klassiker eher zufrieden, als beängstigt blicke. (Wir haben das Glück im Moment großartige Literatur zu haben. Ich würde also nicht sagen, dass es da goldene Zeitalter gab, denen wir hinterher trauern müssen, weil die Dinge, die im Moment geschrieben werden, haben meiner Meinung nach absoluten Klassiker-Charakter.)
Die private Frage:
Die Adventszeit ist eine besinnliche Zeit - hast du besondere Rituale im Advent oder ist es für dich eine Zeit wie jede andere?
Ich genieße die Weihnachtszeit immer sehr. Vor allem, weil ich die Gelegenheit habe, Menschen eine Freude zu machen und Familienmitglieder zu sehen, mit denen man sonst nicht so häufig an einem Kaffeetisch sitzt. Besondere Rituale habe ich nicht so wirklich. Mein Bruder und ich haben vor Weihnachten immer Stirb langsam 1 geschaut (don't judge - der spielt an Weihnachten) und ich höre doch öfter mal Weihnachtslieder, aber nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnliches passiert meist zwischendurch und unerwartet ohne festes Datum ;)
Liebe Grüße,
Antonia
*aber hier *muhahahahahaha* "Als „klassisch“ im allgemeinen sprachlichen Sinne wird etwas bezeichnet, das typische Merkmale in einer als allgemeingültig akzeptierten Reinform in sich vereint und mithin als formvollendet und harmonisch gilt. Das Klassische bildet somit den zeitlosen Kontrapunkt zur zeitabhängigen Mode." [Wikipedia]
Guten Abend Antonia!
AntwortenLöschenDeine Antwort auf die Frage nach den Klassikern finde ich wirklich gut! Auch ich musste erstmal überlegen, was ich wirklich als Klassiker bezeichnen kann oder möchte. Goethe und Schiller gehören für mich auch auf jeden Fall dazu. Eine Frage wäre dann noch, ob dann alle ihrer Werke als Klassiker zu zählen sind - was meinst du?
"Der Fänger im Roggen" möchte ich auch unbedingt lesen, den haben wir in der Schule irgendwie ausgelassen.
Bei den besonderen Ritualen in der Adventszeit halte ich es ähnlich wie du (abgesehen von der Sache mit "Stirb langsam"). ;)
Viele Grüße und eine frohe Vorweihnachtszeit!
Hallo Arina :)
LöschenMusste auch erst einmal einen Moment über deine Frage nachdenken und würde spontan behaupten, dass nicht alle Werke der "üblichen Verdächtigen" (Schiller, Goethe etc.) zu den Klassikern zählen müssen. Natürlich gibt es immer Autoren, die es hinbekommen, dass alles, was sie praktizierend so prägend und wichtig wird, dass man alle Werke als "Klassiker" bezeichnen kann. Allerdings, um auf mein Beispiel "zukünftiger Klassiker Harry Potter" zu kommen, kann man ja ohne Frage behaupten, dass Harry Potter ein Klassiker ist/werden wird, aber "Ein plötzlicher Todesfall" höchstwahrscheinlich nicht. Auf Goethe und Schiller konkret bezogen, würde ich das einfach übertragen: Ich bin sicher, dass alle ihre Werke auf ihre Weiße gut sind, aber nicht alle Klassiker.
"Der Fänger im Roggen" fand ich total klasse. Hatte mir das aus der Bibliothek ausgeliehen und es eher spontan, als geplant angefangen und war so gefesselt und begeistert. Ich kann nicht mal wirklich sagen, wieso. Ich liebe einfach Holden Caulfield - also den Protagonisten.
Ich wünsche dir auch noch eine schöne Adventszeit (und vielleicht entdeckst du ja "Stirb langsam" auch noch als Ritual für dich xP)
Liebe Grüße,
Antonia :)
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